Statistik zu Reisebudget Für jeden Sechsten ist kein Urlaub drin
Wenigstens eine Woche pro Jahr in den Urlaub fahren - für die meisten Deutschen ist das eine Selbstverständlichkeit. Etwa jeder Sechste muss allerdings zuhause bleiben - aus finanziellen Gründen.
Millionen Bundesbürger können sich keine einwöchige Urlaubsreise leisten. Im vergangenen Jahr waren 16 Prozent der Menschen in Deutschland betroffen.
Allerdings ist der Anteil derer, die zu Hause bleiben mussten, in den vergangenen Jahren gesunken. Und er liegt weit unter dem EU-Durchschnitt. In der gesamten Europäischen Union konnten es sich 30,5 Prozent der Menschen im vergangenen Jahr nicht leisten, für eine Woche in den Urlaub zu fahren.
Das geht aus Daten des Europäischen Statistikamts Eurostat hervor. Die Zahlen werden bei einer jährlichen Befragung zu materieller Entbehrung erhoben.
In Deutschland konnten im vergangenen Jahr 32,6 Prozent der Alleinerziehenden nicht verreisen. Bei 24,7 Prozent der Alleinstehenden war kein Urlaub möglich.
Die Linke: Vor allem für die Kinder bitter
2016 waren insgesamt noch 18,4 Prozent der Deutschen betroffen. 2010 waren es 23,7 Prozent. Seither gingen die Werte bei leichten Schwankungen zurück.
Besonders in der Ferienzeit sei es für Kinder bitter, wenn sie gerne verreisen würden, es aber nicht gehe, sagte die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann von der Linkspartei. Sie hatte auf die Statistik aufmerksam gemacht. Nicht in den Urlaub fahren zu können, sei ein Ausdruck von Armut, so Zimmermann.
Hartz-IV-Bezieher haben im Fall einer Urlaubsreise zudem zu beachten, dass sie eigentlich für die Jobcenter erreichbar sein sollen. Allerdings regelt eine Anordnung, dass Betroffene bis zu drei Wochen im Jahr abwesend sein können, ohne dass die Bezüge gekürzt werden. Sie müssen dies aber beantragen. Extra Urlaubsgeld gibt es nicht.
Aber sofern die Bezieher von Grundsicherung sich das leisten können, können sie in der Zeit auch ins Ausland verreisen.