E10 fast auf Jahreshöchststand Hohe Spritpreise pünktlich zur Ferienzeit
Für Autofahrer dürfte der Anstieg der Preise in der Feriensaison besonders ärgerlich sein: Denn die Kosten für Benzin und Diesel sind teils schon wieder fast auf einem Jahreshoch. Verantwortlich dafür ist vor allem der hohe Ölpreis.
Tanken ist spürbar teurer geworden, das bestätigt eine Auswertung des Automobilclubs ADAC. Die Ferienreise mit dem Verbrenner-PKW ist annähernd so teuer wie im April als die Preise für Benzin einen Jahreshöchststand markierten.
E10 fast auf Jahreshoch
Im Laufe der vergangenen Tage hat sich der Preis für Superbenzin der Sorte E10 um 3,6 Cent verteuert, wie der ADAC mitteilte. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt am Dienstag kostete ein Liter E10 1,825 Euro. Nur im April hatte der Preis im Schnitt noch 0,3 Cent darüber gelegen.
Auch Diesel ist teurer geworden. Der Preis zog hier binnen Wochenfrist um 4,2 Cent auf 1,670 Euro pro Liter durchschnittlich an. Diesel hat sich seit Anfang Juni damit um rund zehn Cent je Liter verteuert. Der Preis für E10 hatte sich dagegen über mehrere Monate hin nur wenig verändert und steigt erst seit kurzem wieder.
Reisesaison treibt Nachfrage an
Laut ADAC geht der aktuelle Anstieg vor allem auf den höheren Ölpreis zurück. ADAC Kraftstoffmarktexperte Jürgen Albrecht sieht die hohe Nachfrage in der "Reisesaison mit den Sommerferien" als zusätzlichen Preistreiber. Der Experte hält die Preise aber im Vergleich zu früheren Preisen bei ähnlichen Eckdaten für Öl und Dollar für zu hoch.
Die Preise für die beiden wichtigsten Sorten, die Nordseesorte Brent und die US-Sorte WTI, halten sich seit Wochen auf einem hohen Niveau. Brent kostet derzeit 82,50 Dollar je Barrel (Fass mit 159 Litern), WTI liegt bei 78,90 Dollar je Liter. Rohstoff-Experten sehen derzeit eine potenziell steigende Nachfrage auf dem Weltmarkt vor allem aus China. Mehrere Ankündigungen der politischen Führung Chinas, wonach die private Nachfrage gestärkt werden soll, sorgen an den Terminmärkten bereits jetzt dafür. China zählt zusammen mit den USA zu den größten Energieverbrauchsländern der Welt.
Ölförderländer verknappen Angebot
Zudem ist das Angebot an Rohöl zuletzt bewusst verknappt worden. Die großen Produzenten Saudi-Arabien und Russland haben ihre Lieferungen in den vergangenen Monaten deutlich eingeschränkt. Viele Fachleute rechnen deshalb mittlerweile mit einem zu geringen Rohölangebot in der zweiten Jahreshälfte.
Nicht zuletzt spielt an deutschen Tanksäulen auch der aktuelle Euro-Dollar-Kurs eine Rolle bei der Spritrechnung. Der Kurs der Europäischen Gemeinschaftswährung ist in den vergangenen Tagen gegenüber dem Dollar um rund zwei Cent gefallen. Da der Ölpreis aber in Dollar berechnet wird, entsteht in Euro entsprechend ein Preisanstieg.