Fehlende Steuerbescheinigungen BaFin rügt Commerzbank
Die BaFin hat die Commerzbank zum zügigen Versand der noch ausstehenden Steuerbescheinigungen für das Jahr 2022 aufgefordert. Kunden benötigen den Nachweis für Ihre Einkommenssteuererklärung.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erhöht wegen des teils verspäteten Versands von Steuerbescheinigungen an Commerzbank-Kunden den Druck. Die Finanzaufsicht habe angeordnet, dass die Bank die Steuerbescheinigungen für das Jahr 2022 "zügig verschickt", teilte die BaFin heute mit: "Die Commerzbank muss sie innerhalb von 20 Bankarbeitstagen verschicken." Außerdem müsse die Bank "angemessene organisatorische Maßnahmen und Vorkehrungen ergreifen, um Jahressteuerbescheinigungen künftig rechtzeitig zu erteilen".
Wie die BaFin in ihrer aktuellen Mitteilung weiter feststellt, müssen Institute laut Wertpapierhandelsgesetz ihre Wertpapierdienstleistungen und -nebendienstleistungen professionell im bestmöglichen Kundeninteresse erbringen.
"Offene Einzelfälle"
Hintergrund der Anordnung ist, dass es bei der Commerzbank beim Versand der Jahressteuerbescheinigung zuletzt Probleme gab. Noch im September 2023 entschuldigte sich die Bank in persönlichen Schreiben an betroffene Kunden, dass die Bescheinigung für das Jahr 2022 "wegen erforderlichen Prüfungen noch nicht zur Verfügung" gestellt werden konnte und versprach: "Wir arbeiten intensiv daran, Ihnen die Jahressteuerbescheinigung zeitnah zuzustellen."
Ein Commerzbank-Sprecher sprach von noch offenen "Einzelfällen" für das Jahr 2022. Die BaFin teilte mit, das Institut habe Verzögerungen bei Steuerbescheinigungen, die vor dem 2. November verlangt wurden, mittlerweile abgearbeitet.
Der Sprecher sagte, die Bank habe "bereits im vergangenen Jahr weitreichende organisatorische Maßnahmen ergriffen, um für unsere Kunden einen den behördlichen Anforderungen entsprechenden, reibungslosen Prozess zu gewährleisten". Dies sei im laufenden Jahr "weitestgehend gegeben" gewesen. Die Bank sei "aufgrund der etablierten Maßnahmen zuversichtlich", dass sie 2024 alle von Kunden angeforderten Jahressteuerbescheinigungen "rechtzeitig erstellen und versenden wird".
Nachweis wichtig für die Einkommenssteuer
Die BaFin hatte die Branche bereits im Mai wissen lassen, sie erwarte, "dass die Institute die Steuerbescheinigungen ab sofort spätestens bis zum 30. Juni des jeweiligen Folgejahrs ausstellen". Verbraucherinnen und Verbraucher benötigen die Nachweise ihrer Banken, um die Erstattung eventuell zu viel einbehaltener Kapitalertragsteuern über ihre Einkommensteuererklärung zu beantragen. Üblicherweise verschicken Geldhäuser die Steuerbescheinigungen bis zum Ende des ersten Quartals.
"Nur wenn die Kundinnen und Kunden dieser Institute ihre Steuerbescheinigungen rechtzeitig erhalten, können sie ihren eigenen Abgabepflichten innerhalb der gesetzlichen Fristen nachkommen und die Daten der Steuerbescheinigung in ihrer Einkommensteuererklärung berücksichtigen“, so die BaFin.