Apothekerverband Neuer Corona-Impfstoff im September
Der Apothekerverband rechnet mit einem baldigen Start des neuen Corona-Impfstoffs. Im September soll die Auslieferung an die Apotheken einem Medienbericht zufolge beginnen.
Der Chef des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, geht davon aus, dass der neue Impfstoff gegen Corona von September an in den Apotheken verfügbar sein dürfte. "Wir rechnen schon im Laufe des September mit der Auslieferung der ersten Impfdosen des angepassten Corona-Impfstoffs. BioNTech hat bereits den an Omikron XBB.1.5 angepassten Impfstoff in großen Mengen vorproduziert. Nach der Zulassung kann dann sofort die Auslieferung an die Apotheken beginnen", sagte Preis der Zeitung "Rheinische Post".
Dieser Impfstoff solle gut gegen die derzeit weit verbreiteten Varianten XBB.1.5 und EG.5 wirken. "Arztpraxen und Apotheken bereiten sich auf einen intensive Impfkampagne im Herbst vor." Ob die angepasste Impfung auch gegen den jüngsten Virus-Typ mit der Bezeichnung BA.2.86 wirkt, der bislang in der Schweiz, Dänemark, Südafrika, Israel, Großbritannien und den USA nachgewiesen wurde, blieb unklar.
Verimpfen soll einfacher werden
Für Patienten soll es einfacher werden, einen Termin zu bekommen. "Für Arztpraxen und Apotheken wird das Verimpfen der neuen Corona-Impfstoffe wesentlich einfacher werden. BioNTech/Pfizer, Moderna und Novavax werden den neuen angepassten Impfstoff in Einzeldosen anbieten. Damit müssen Impftermine in Apotheken und Arztpraxen nicht mehr so eng getaktet sein", sagte Preis.
Die bislang üblichen Fläschchen enthielten dagegen sechs oder zehn Impfungen und seien nach dem Öffnen nur wenige Stunden verwendbar. "Der beste Zeitpunkt für die Corona-Auffrischungsimpfung ist ab Ende September, genau wie für die jährliche Grippeimpfung." Einen Kombinationsimpfstoff für Corona und Influenza werde es in diesem Jahr zwar noch nicht geben, aber man könne beide Impfungen an einem Termin erhalten.
Gesundheitsministerium: Derzeit kein erhöhtes Risiko
Trotz steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland und einigen anderen Staaten gibt sich die Bundesregierung gelassen. "Die Infektionszahlen liegen auf einem niedrigen Sommerniveau", sagte kürzlich ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. "Wir teilen die Einschätzung von WHO und RKI, dass es kein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung gibt." Das Schutzniveau sei wegen der vielen Impfungen und auch früherer Corona-Infektionen noch hoch.
Das Gesundheitsministerium empfiehlt Angehörigen von Risikogruppen, sich nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) impfen zu lassen oder sich mit ihrem Arzt zu beraten.
Die STIKO empfiehlt nur noch bestimmten Gruppen Auffrischimpfungen, vorzugsweise im Herbst und ähnlich wie beim Grippeschutz. Dazu gehören etwa Menschen ab 60, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörige von Risikopatienten.
Mindestens zwölf Monate sollen in der Regel seit der letzten Impfung oder Infektion vergangen sein. Gesunden Erwachsenen unter 60 und Schwangeren wird dies nicht mehr empfohlen. Grundimmunisierung und Booster empfiehlt die STIKO auch nicht mehr für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche.