Bis zu 17,2 Prozent Dispozinsen bei Banken steigen weiter
Die Dispozinsen klettern immer höher: "Finanztest" zufolge berechnen einige Finanzinstitute derzeit bis zu 17,2 Prozent. Drei Viertel verlangen mehr als der Durchschnitt fürs Konto überziehen.
Die Dispozinsen sind im Vergleich zum Vorjahr weiter angestiegen. Zum Stichtag 15. Januar verlangten Banken und Sparkassen im Schnitt 12,06 Prozent für die Kontoüberziehung, wie "Finanztest", das Verbrauchermagazin der Stiftung Warentest, ermittelte.
Vor einem Jahr waren es demnach noch 11,22 Prozent, die Kundinnen und Kunden für die Überziehung ihres Kontos zahlen mussten.
Im Einzelfall bis 17,2 Prozent Dispozinsen fällig
Bei knapp drei Viertel der Banken lag der Zins nun über dem ermittelten Durchschnitt, so die Verbraucherschützer. In Einzelfällen verlangten die Kredithäuser sogar bis zu 17,2 Prozent. Für noch angemessen halten die Expertinnnen und Experten beim aktuellen Zinsniveau einen Dispozins bis einschließlich 11,5 Prozent. Alles über 15 Prozent sei "inakzeptabel".
Wer sein Konto drei Monate lang mit 1.700 Euro überzieht, muss dafür im Schnitt 51 Euro zahlen. Mit dem Höchstzins sind es 22 Euro mehr. "Geld, das bei chronischer Geldknappheit besser woanders eine Lücke schließen könnte", erklärten die Warentester. Eine Alternative sehen sie in sogenannten Rahmenkrediten. Diese hätten bei regelmäßig roten Zahlen am Monatsende bessere Konditionen verglichen mit dem Dispokredit.
Bei der Festlegung der Zinsen orientieren sich die Banken und Sparkassen am Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der Notenbank leihen können, liegt seit einiger Zeit auf dem Rekordstand von 4,5 Prozent.