Teurer Urlaub nach Corona Preise für Flugtickets und Reisen steigen
Diese Saison dürfte Urlaub deutlich teurer werden. Die Preise für Flugtickets sind in den ersten sechs Monaten des Jahres im Schnitt um ein Viertel gestiegen. Auch Pauschalreisen kosten mehr.
Sommerzeit ist auch Ferienzeit: Wer eine Pauschalreise oder Flugtickets bucht, muss dafür deutlich mehr bezahlen. Das Statistische Bundesamt hat bei internationalen Flügen einen Preisanstieg von knapp 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erkannt. Auch Pauschalreisen sind im Preis gestiegen, durchschnittlich um etwa zehn Prozent.
Außerordentlich teuer ist inzwischen die Langstrecke nach Asien und Australien geworden - im vergangenen Jahr schwächten hier noch coronabedingte Reisebeschränkungen die Nachfrage ab. Hingegen sind Inlandsflüge mit einem Preis-Plus von knapp vier Prozent eher schwach angestiegen.
Hohe Auslastung in den Fliegern
In den kommenden Monaten dürfte sich an diesem Preisgefüge nicht viel ändern. Viele Urlauberinnen und Urlauber haben im Voraus gebucht und bei den Kapazitäten der Flieger ist die Auslastung hoch und damit auch der Ticketpreis. Damit kehre die Flugbranche früher als erwartet und trotz höherer Kerosinpreise zurück in die Gewinnzone, so der Kreditversicherer Allianz Trade.
Lufthansa erwartet offenbar Rekordsommer
Weil das Geschäft mit dem Fliegen in der Corona-Pandemie zwischenzeitlich komplett zum Erliegen gekommen ist, musste die Lufthansa staatliche Kredite in Anspruch nehmen. Diese sind aber bereits vollständig zurück gezahlt, und die Fluglinie ist 2022 in die Gewinnzone zurück gekehrt. Im zweiten Quartal dieses Jahres rechnete das Unternehmen sogar mit einem Viertel mehr Umsatz für jeden Sitz im Flugzeug. Nicht nur die Lufthansa, auch viele weitere Airlines erwarten einen Rekordsommer.
Rekordzahl an Flügen trotz steigender Preise
Trotz der Bedenken vieler Menschen mit Blick auf den Klimaschutz und trotz der stark gestiegenen Preise ist die Reiselust infolge der Pandemie offenbar ungebremst. Nach Daten des Luftfahrt-Tracking-Unternehmens Flightradar24 sind Anfang Juli mit mehr als 134.000 so viele kommerzielle Flugzeuge in der Luft gewesen wie noch nie seit Start des Dienstes im Jahr 2006.
Die Lufverkehrsbranche steht offenbar kurz vor einer vollständigen Erholung. Daten der International Air Transport Association zeigen, dass der weltweite Verkehr inzwischen bei etwa 96 Prozent des Niveaus von Mai 2019 liege.