Japan kämpft mit Kerosinmangel Flüge gestrichen trotz Tourismusrekords
Japan boomt als Reiseland - auch Dank des historisch niedrigen Yen, der das Reisen erschwinglicher macht. Dennoch wurden nun Dutzende Flüge gestrichen und Airlines verzichten auf neue Verbindungen. Was steckt dahinter?
Sechs Fluggesellschaften haben Ende Juni auf fast 60 Flüge zum Internationalen Flughafen Narita bei Tokio verzichtet, obwohl die Nachfrage für Reisen nach Japan ungebrochen ist. Hintergrund ist ein Treibstoffmangel, ausgelöst durch einen Rückgang an Raffinerien in dem ostasiatischen Land.
Der Gouverneur der zuständigen Präfektur, Toshihito Kumagai, räumt ein: "Dieser Engpass ist ein erhebliches Problem, jetzt, da der Flughafen Narita im asiatischen Wettbewerb bestehen muss." Auch beliebte Skigebiete auf Hokkaido ganz im Norden des Landes sind betroffen. Die australische Fluggesellschaft Qantas und Singapore Airlines hätten Verbindungen dorthin storniert, berichtet der staatliche Fernsehsender NHK.
Treibstoffmangel und hausgemachte Probleme
Zum Treibstoffmangel kommen weitere, zum Teil hausgemachte Probleme: Es fehlt an Arbeitskräften - sowohl für den Transport auf der Straße als auch zu Wasser. Ein Grund dafür ist ein kürzlich beschlossenes Gesetz, das Überstunden unter anderem in der Lkw-Branche stark einschränkt.
Und Mitarbeitende, die in Rente gehen, können bisher nicht in gleichem Umfang ersetzt werden. Ausländische Arbeitskräfte könnten eventuell helfen, seien aber in der Küstenschifffahrt laut internationaler Regularien verboten, so berichtet NHK weiter.