Abfrage bei Supermarktketten Greenpeace sieht Fortschritte gegen Billigfleisch
Greenpeace sieht leichte Verbesserungen bei der Fleischqualität in Supermärkten. Insbesondere Geflügel stammt kaum noch aus der schlechtesten Haltungsform. Deutlich schlechter sieht es beim Rindfleisch aus.
Die Umweltorganisation Greenpeace sieht "kleine Fortschritte" beim Handel mit Fleisch aus besserer Tierhaltung. Zwar machen Produkte der beiden unteren Haltungsformstufen 1 und 2 noch 82,5 Prozent des Sortiments großer Supermarktketten aus, jedoch waren es im vergangenen Jahr noch 87,4 Prozent. Nur 11,5 Prozent gehören zur untersten Stufe, die dem gesetzlichen Mindeststandard entspricht.
Greenpeace hat nach eigenen Angaben zehn große Lebensmittelhändler zur Haltungskennzeichnung in ihrem Sortiment befragt. Die Unternehmen Metro und Norma hätten den Fragebogen allerdings nicht beantwortet. Als besonders erfreulich stellt die Organisation heraus, dass weiterhin bei keiner der beteiligten Ketten mehr Geflügel aus der Stufe 1 zu bekommen sei. Bei Schweinefleisch sind es laut der im Mai vorgenommenen Abfrage 0,9 Prozent der untersten Stufe, bei Rindfleisch allerdings noch 60,5 Prozent.
Organisation hält untere Haltungsformen für "tierschutzwidrig"
"Um in den nächsten Jahren Billigfleisch wirklich aus ihren Kühltheken zu verbannen, müssen die Supermärkte jetzt weiter Tempo machen und ihre Zwischenziele einhalten", sagte Christiane Huxdorff von Greenpeace. Die Umweltorganisation wies darauf hin, dass alle Teilnehmer der Umfrage angekündigt hätten, bis spätestens 2025 vollständig auf Fleisch aus der Stufe 1 zu verzichten.
Greenpeace beurteilt die Stufen 1 und 2 der Haltungsformen als "tierschutzwidrig". Die Einstufungen beziehen sich auf die seit 2019 bestehende freiwillige Kennzeichnung der großen Supermarktketten mit dem Aufdruck "Haltungsform". Auf den Etiketten stehen die Zahlen 1 bis 4 für vier Stufen von "Stallhaltung" bis "Premium" mit wachsenden Anforderungen an die Haltung beim Platz im Stall und anderen Bedingungen.
Staatliche Haltungskennzeichnung ab 2025
Derzeit läuft eine Umstellung auf fünf Stufen, mit der sich das private Logo an eine künftige staatliche Haltungskennzeichnung angleicht.
Die neue Kennzeichnung soll ab dem Jahr 2025 zunächst für frisches Schweinefleisch im Handel verpflichtend werden und hat auch fünf Stufen.