Ein Rohbau steht im Frankfurter Europaviertel vor einem bereits fertiggestellten Neubau.

Häuser und Wohnungen Immobilienpreise stabilisieren sich

Stand: 20.09.2024 11:06 Uhr

Nach einem starken Rückgang im vergangenen Jahr haben sich die Immobilienpreise in Deutschland etwas gefangen. Es gibt jedoch deutliche Unterschiede je nach Region und Art der Behausung.

Die Preise für Wohnungen und Häuser in Deutschland haben sich nach deutlichen Rückgängen wieder leicht stabilisiert. Zwar sanken die Preise für Wohnimmobilien im Vergleich zum Vorjahr zwischen April und Juni immer noch um 2,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Zum Vorquartal stiegen die Preise allerdings leicht - um 1,3 Prozent. "Dies ist der erste Anstieg gegenüber einem Vorquartal seit dem 2. Quartal 2022", schrieb die Behörde. Es gebe jedoch deutliche regionale Unterschiede. Während die Preise für Wohnungen in dünn besiedelten ländlichen Regionen demnach weiterhin rückläufig sind, verteuerten sich Ein- und Zweifamilienhäuser im Durchschnitt in allen Regionstypen.

Großstädte mit moderatem Zuwachs

In den sieben größten deutschen Metropolen - Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf - stiegen die Preise im zweiten Quartal 2023 um 1,6 Prozent für Wohnungen und 2,3 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser im Vergleich zum Vorquartal.

Im Vergleich zum Vorjahr fallen die Preise jedoch weiterhin niedriger aus: Wohnungen sind hier noch 1,5 Prozent und Häuser vier Prozent günstiger als im Vorjahresquartal. Seit Mitte 2022 haben sich die Preise auf dem Immobilienmarkt deutlich abgekühlt. Damals erreichte der jahrelange Boom seinen Höhepunkt - seitdem fielen die Preise stark.

Kreditzinsen als Hauptursache

Im Durchschnitt verbilligten sich Häuser und Wohnungen im Jahr 2023 um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sprach dabei vom stärksten Preisrückgang seit rund 60 Jahren. Im ersten Quartal dieses Jahres waren die Preise noch um 5,7 Prozent gefallen zum Vorjahresquartal.

Hauptgrund für das Ende des Immobilienbooms waren gestiegene Kreditzinsen. Viele Menschen können sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten, Verkäufer müssen ihre Preise senken. In den vergangenen Monaten hat sich die Situation jedoch etwas entspannt: Die Bauzinsen sind gefallen und damit sind auch Immobilien wieder etwas erschwinglicher geworden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 20. September 2024 um 11:14 Uhr.