Untersuchung der EU-Kommission Online-Bewertungen oft nicht nachprüfbar
Viele Onlineshops bauen ihren Erfolg auf positiven Kundenbewertungen auf. Doch wie verlässlich sind diese Ratings? Die EU-Kommission äußert Zweifel - auf Grundlage einer aktuellen Untersuchung.
Die Kundenbewertungen auf zahlreichen Internetseiten in der EU sind einer Untersuchung zufolge möglicherweise nicht vertrauenswürdig. Bei fast zwei Dritteln der untersuchten Webseiten gebe es entsprechende Zweifel, teilte die EU-Kommission mit.
Für den Bericht hatten nationale Verbraucherschutzbehörden 223 Internetseiten wie Onlineshops, Suchmaschinen und Preisvergleichsdienste unter die Lupe genommen. Bei 144 Seiten konnten die Behörden den Angaben zufolge nicht bestätigen, dass ausreichend überprüft wurde, ob Kundinnen und Kunden die Produkte auch tatsächlich genutzt haben, bevor eine Bewertung veröffentlicht wurde. Konkrete Namen der Seiten wurden nicht genannt.
"Ein klarer Aufruf zum Handeln"
"Die heutigen Ergebnisse sind ein klarer Aufruf zum Handeln", sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders. Zudem hieß es, dass 104 der 223 Websites nicht darüber informierten, wie Bewertungen gesammelt und verarbeitet werden. 118 Seiten enthielten keine Informationen darüber, wie gefälschte Bewertungen verhindert würden. Mindestens 55 Prozent der überprüften Websites verstoße möglicherweise gegen die Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken, teilte die EU-Kommission mit. Damit die Websites korrigiert werden, sollen sich nun die nationalen Behörden mit den betreffenden Händlern in Verbindung setzen.