Vergleichsportal rechnet vor Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung sinken
Entlastung für viele Haushalte in der Grundversorgung: Die Strom- und Gaspreise sinken im Dezember und Januar. Doch nach wie vor spart man mit einem Wechsel in einen alternativen Tarif am meisten.
Verbraucher in der Grundversorgung dürfen sich auf deutliche Preissenkungen freuen: Für Dezember und Januar haben bislang 83 Versorger Strompreissenkungen angekündigt. Im Schnitt beläuft sich die Ersparnis für die Haushalte auf zwölf Prozent, rechnet das Vergleichsportal Verivox vor.
Fünf Versorger hätten allerdings auch Erhöhungen von im Schnitt zwei Prozent angekündigt. Daraus ergibt sich laut Verivox ein künftiger Durchschnittspreis in der örtlichen Grundversorgung von gut 46 Cent je Kilowattstunde.
Am besten raus aus der Grundversorgung
Damit liegt der Preis in der Grundversorgung aber immer noch klar über der Strompreisbremse. Diese deckelt den Strompreis bis zum Jahresende bei 40 Cent. Nach dem Willen der Bundesregierung soll die Strompreisbremse bis Ende April 2024 verlängert werden. Eine entsprechende Formulierungshilfe zur erforderlichen Änderung des Wachstumschancengesetzes hatte das Kabinett am 11. Oktober verabschiedet. Der Bundestag muss aber noch zustimmen. Zudem wartet Berlin noch auf Zustimmung aus Brüssel.
Strompreisbremse hin, Strompreisbremse her: Für Verbraucher ist es in der Regel ohnehin nicht ratsam, in der Grundversorgung zu bleiben. So weist Verivox darauf hin, dass in alternativen Tarifen Strom derzeit bereits ab 27 Cent je Kilowattstunde zu haben sei.
Gaspreis in Grundversorgung weiter über Preisbremse
Bei Erdgas registrierte das Vergleichsportal in der Grundversorgung für Dezember und Januar bislang 99 angekündigte Preissenkungen, und zwar im Schnitt um 15 Prozent. Vereinzelte Preiserhöhungen gab es aber auch hier, und zwar bei zehn Grundversorgern. Verivox ermittelte gut 14 Cent je Kilowattstunde als künftigen Gaspreis in der Grundversorgung.
Auch dieser Wert liegt klar über der Gaspreisbremse, die den Preis auf zwölf Cent deckelt. Die Gaspreisbremse soll, so will es das Bundeskabinett, ebenfalls bis April verlängert werden. Auch hier lohnt sich der Wechsel: In alternativen Tarifen sei Gas derzeit ab 8,5 Cent je Kilowattstunde zu haben, so Verivox.
Steigende Mehrwertsteuer wird Gas deutlich verteuern
Trotz sinkender Preise in der Grundversorgung sowie Gas- und Strompreisbremsen drohen Verbrauchern zum Jahreswechsel steigende Gaskosten - und das mitten in der Heizperiode: Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, soll die Mehrwertsteuer auf Gas zum 1. Januar wieder auf den regulären Satz steigen, also von derzeit sieben auf dann 19 Prozent.
Das Vergleichsportal CHECK24 rechnete jüngst vor, dass sich die daraus resultierenden Mehrkosten für einen Musterhaushalt auf 264 Euro im Jahr belaufen. Das würde die Ersparnis durch eine verlängerte Gaspreisbremse, die CHECK24 auf 64 Euro beziffert, deutlich übersteigen. Insgesamt kämen Mehrkosten von 200 Euro auf die Verbraucher zu.
Steigende Netzentgelte machen Strom teurer
Auch für Strom müssen Haushalte künftig tiefer in die Tasche greifen. Voraussichtlich steigen die so genannten Netzentgelte, die für die Durchleitung des Stroms fällig werden, um rund elf Prozent auf ein Rekordhoch. Darin spiegeln sich die hohen Kosten für den Ausbau des deutschen Energienetzes wider. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden erhöhen sich dadurch die Kosten für die Nutzung des Stromnetzes im Schnitt von 425 auf 472 Euro pro Jahr.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.