Studie zu Preisen Falscher Kaufzeitpunkt kann teuer werden
Wer sich zum falschen Zeitpunkt bestimmte Produkte anschafft, verliert mitunter viel Geld. Eine Studie der Bank Barclays zeigt für viele Waren deutliche Preisschwankungen. Und verrät, für welche Produkte wann der beste Zeitpunkt ist.
Eine Untersuchung im Auftrag der Bank Barclays zeigt, dass Verbraucher in Deutschland jedes Jahr viel Geld durch schwankende Preise von Konsumgütern verlieren. Die Studie untersuchte die Preisschwankungen von 300 Waren im Jahr 2022. Das Ergebnis: Der Unterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Monat lag durchschnittlich bei 8,5 Prozent. Diese Preisschwankungen entsprechen einer Summe von 43 Milliarden Euro oder etwas mehr als 1000 Euro pro Haushalt.
Noch höher ist der Betrag, wenn sämtliche Produkte und Dienstleistungen betrachtet werden, die auch für die Inflationsberechnung herangezogen werden - also etwa auch Mieten, Strom und Gas oder Lebensmittel. Hier lag die maximale Preisschwankung laut der Studie bei mehr als zehn Prozent. Dies entspricht einem Effekt von etwa 200 Milliarden Euro oder rund 5000 Euro pro Haushalt.
Geld sparen durch richtiges Timing
"Preisschwankungen können zum Problem werden, insbesondere dann, wenn sich Anschaffungen nicht verschieben lassen", sagte der Chef des europäischen Privatkundengeschäfts von Barclays, Tobias Grieß.
Durch smartes Timing beim Einkauf lasse sich jedoch häufig Geld sparen, wie ein Vergleich der Konsum- und Preisentwicklung zwischen 2015 und 2022 zeige. Demnach war der Januar für Haushalts- und Gartenartikel, Mode sowie Pkw und Autozubehör am häufigsten der günstigste Monat.
Günstige Kaufzeitpunkte für Elektronik
Bei Elektronikartikeln ist das Bild dagegen sehr divers: So waren E-Book-Reader und PC-Zubehör statistisch gesehen in den Frühlingsmonaten März bis Mai am günstigsten. Bei Heimkino-Anlagen und Audiogeräten wie Kopfhörern gab es die billigsten Angebote zwischen Juni und September.
Monitore, Drucker und Laptops wiederum waren im Herbst am häufigsten günstig. Bei TV-Geräten, Spielekonsolen und Digitalkameras waren die Chancen auf einen guten Preis vor allem im Dezember hoch.
Modeartikel, Produkte für Haushalt und Garten schwanken besonders stark
Besonders stark schwankten der Untersuchung zufolge die Preise von Modeartikeln im Jahresverlauf 2022 mit 11,1 Prozent, gefolgt von Produkten für Haushalt und Garten mit 9,1 Prozent sowie Pkw und Autozubehör mit 7,8 Prozent.
Auch bei Elektronikartikeln wie Digitalkameras, E-Book-Readern oder Fernsehgeräten lohnt es sich demnach, bei günstigen Preisen zuzugreifen. Hier gingen die Durchschnittspreise um 7,1 Prozent auseinander.
Ratenzahlung als Option
"Wir beobachten, dass unsere Kunden bei der Nutzung der Kreditkarte immer häufiger von der Option Gebrauch machen, einzelne Käufe in Ratenzahlungen umzuwandeln", sagte Barclays-Manager Grieß. "Dies kann gerade bei großen Preisschwankungen sinnvoll sein, zum Beispiel dann, wenn die Ersparnis den zu leistenden Zins übersteigt."
Da sich die ermittelten Preisschwankungen auf Durchschnittspreise beziehen, fällt das mögliche Einsparpotenzial für Verbraucherinnen und Verbraucher häufig sogar noch höher aus. So dürfte die Differenz zwischen dem günstigsten und dem höchstmöglichen Preis eines Produktes im Jahresverlauf den ermittelten Durchschnittswert deutlich übersteigen.