Heute keine Passagierflüge Streik am Hauptstadtflughafen hat begonnen
Am Flughafen Berlin-Brandenburg hat der ganztägige Warnstreik begonnen, zu dem die Gewerkschaft ver.di für heute aufgerufen hat. Es werden voraussichtlich bis Mitternacht keine Passagierflüge abheben oder dort landen.
Am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hat einer der folgenreichsten Warnstreiks der vergangenen Jahre begonnen. Das bestätigte ein ver.di-Sprecher am frühen Morgen. Der Passagierverkehr am BER fällt daher komplett aus. Ursprünglich vorgesehen waren 300 Starts und Landungen mit etwa 35.000 Passagieren. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen, einige auf Donnerstag verschoben.
Je nach Airline haben die Kunden die Möglichkeit, ihre Reisen umzubuchen oder alternativ auf die Bahn umzusteigen. Einige wenige Flüge weichen nach Dresden und Leipzig/Halle aus.
Gewerkschaft fordert 500 Euro mehr Lohn pro Monat
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten der Flughafengesellschaft, der Luftsicherheit und der Bodenverkehrsdienste aufgerufen, den gesamten Tag über die Arbeit niederzulegen. Davon betroffen sind etwa die Flughafenfeuerwehr, der Check-in, die Gepäckabfertigung oder die Betankung der Flugzeuge.
Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Flughafengesellschaft und der Bodenverkehrsdienste 500 Euro mehr Lohn pro Monat bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite fordert in beiden Verhandlungen vor allem deutlich längere Vertragslaufzeiten.
Kundgebungen am Morgen geplant
Ver.di hat die Streikenden aufgerufen, ab 8.00 Uhr auf den Willy-Brandt-Platz vor dem Terminalgebäude zu kommen. Ab 10.00 Uhr soll dort eine Kundgebung abgehalten werden. Ver.di rechnet mit bis zu 1500 Teilnehmenden.
Der bisher letzte große Warnstreik mit ähnlichen Folgen liegt bereits einige Jahre zurück. Im April 2018 mussten deutschlandweit Hunderte Flüge annulliert werden, weil die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes nicht vorankamen. In acht Bundesländern legten daher bei einem Warnstreik Zehntausende Beschäftigte die Arbeit nieder. Neben Flughäfen waren vielerorts auch der städtische Nahverkehr, Kitas, Kliniken, Verwaltungen und Hallenbäder betroffen.