Neue Konjunkturprognose Weltbank warnt vor schwerster Rezession seit 30er-Jahren
Als Folge der Finanzkrise erwartet die Weltbank die schlimmste Wirtschaftskrise seit rund 80 Jahren. Das globale Wachstum sinke von 2,5 Prozent auf 0,9 im kommenden Jahr, heißt es in einem neuen Bericht. Die Wirtschaft der Industriestaaten soll sogar um 0,1 Prozent schrumpfen.
Die Weltbank hat ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr erneut gesenkt. Als Folge der weltweiten Finanz- und Kreditmisere werde die globale Wirtschaft die schlimmste Krise seit der Großen Depression vor rund 80 Jahren erleben, heißt es in der jüngsten Konjunkturprognose der internationalen Entwicklungsinstitution.
Für 2009 erwartet die Weltbank ein globales Wachstum von nur noch 0,9 Prozent nach 2,5 Prozent in diesem Jahr. Damit fällt die Prognose zur Entwicklung der globalen Konjunktur deutlich düsterer aus als die des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Schwesterorganisation der Weltbank.
Abschwung in den Schwellenländern
Laut dem Weltbankbericht wird die Wirtschaft der reichen Länder im kommenden Jahr um 0,1 Prozent schrumpfen und auch die Schwellen- und Entwicklungsländer müssen mit einem massiven Konjunkturabschwung rechnen. Die Wachstumsrate in diesen Staaten werde im kommenden Jahr unter 4,5 Prozent fallen, während sie 2007 noch bei 7,9 Prozent gelegen habe, sagte Weltbank-Chefökonom Justin Lin.
"Weltwirtschaft am Scheideweg"
Zwar habe die Finanzkrise den rasanten Preisanstieg für Rohstoffe gestoppt und umgekehrt, sagte Lin. Doch die Exportmöglichkeiten für Entwicklungsländer würden unter anderem wegen der Rezession in reicheren Staaten sehr stark abnehmen. Es sei der seltene Fall eingetreten, dass eine Rezession in den Industrieländern mit einer akuten Abschwächung der Konjunktur in den sich entwickelnden Ländern zusammenfalle, sagte Lin. Als Konsequenz erwartet die Weltbank, dass das Volumen des weltweiten Handels erstmals seit 26 Jahren zurückgehen wird. "Die Weltwirtschaft befindet an einem Scheideweg", so Lin.
IWF spricht von Rezession
Der Internationale Währungsfonds geht in seinem Anfang November vorgelegten Ausblick von einem weltweiten Wachstum von 2,2 Prozent aus, während die Volkswirtschaften der Industrienationen schrumpfen werden. Nach einer Faustregel des Fonds bedeutet ein globales Wachstum von unter drei Prozent, dass die Welt in die Rezession gerutscht ist.