Anleihe nicht bedient Zahlungsausfall bei Immobilienkonzern Shimao
Die Immobilienbranche ist für Chinas Wirtschaft wichtig, steckt aber seit Monaten in der Krise. Jetzt gerät der Shimao-Konzern ins Schlingern. Er konnte fällige Zahlungen für eine Milliardenanleihe nicht leisten.
Der Immobilienkonzern Shimao ist schon länger in Geldnöten. Doch jetzt spitzt sich die Krise des Unternehmens gefährlich zu - Gläubiger warteten vergeblich auf fällige Zins- und Tilgungszahlen für eine an der Börse in Singapur gehandelte Milliarden-Anleihe. Die Shimao Group begründete den Zahlungsausfall mit "Marktunsicherheiten" und "schwierigen Betriebs- und Finanzierungsbedingungen."
Es ist der größte Zahlungsausfall im chinesischen Immobiliensektor in diesem Jahr. Die Shimao Group baut Eigentumswohnungen, Hotels und Bürogebäude vor allem in Metropolen wie Shanghai und Peking und gehört laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zu den 15 größten Immobilienentwicklern Chinas.
Immobilienentwickler spielen wichtige Rolle
Die für das Wirtschaftswachstum Chinas wichtige Baubranche steht seit Monaten unter Druck. Wegen wochenlanger Corona-Lockdowns wie in Shanghai sind die Immobilienverkäufe eingebrochen - allein im April um mehr als 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Viele große Konzerne stecken zudem schon länger in der Krise. So hatte auch der hochverschuldete Immobilienriese Evergrande Schwierigkeiten, Kredite zurückzuzahlen. Das hat viele potenzielle Wohnungskäufer verschreckt, die fürchten, dass Wohnungen nicht fertiggestellt werden und sie ihre Ersparnisse verlieren könnten.
In China werden Häuser und Wohnungen oft auf Pump finanziert. Die Konzerne leihen sich Geld für die Entwicklung von Immobilienprojekten. Viele Menschen kaufen gegen Vorkasse Wohnungen, die noch gar nicht gebaut sind. Seit 2020 hat die chinesische Staatsführung damit begonnen, den Immobiliensektor schärfer zu regulieren, um Spekulationen mit Häusern und Wohnungen Einhalt zu gebieten.