Pläne für Gasknappheit Im Notfall mehr Strom aus Kohle
Industrie und viele Privathaushalte sind auf Gas angewiesen. Deshalb plant die Bundesregierung, im Fall eines Engpasses zunächst die Gasverstromung zu drosseln. Dafür sollen mehr Kohlekraftwerke als Reserve bereit gehalten werden.
Etwa 15 Prozent trägt Gas zur deutschen Stromversorgung bei. Für den Fall, dass Gas knapp wird, soll dieser Anteil ersetzt werden - und zwar durch Kohle, so sieht es das Bundeswirtschaftsministerium vor. Es will daher Steinkohlekraftwerke, die abgeschaltet wurden oder in Kürze abgeschaltet werden, in Reserve halten. Außerdem sollen Stein- und Braunkohlekraftwerke, die schon in Reserve sind, länger einsatzbereit gehalten und schneller hochgefahren werden können.
Kostenerstattung geplant - Kohleausstieg bleibt
Die Kosten für diese Bereitschaft werden den Kraftwerksbetreibern erstattet. Am Kohleausstieg bis 2030 hält das Ministerium allerdings fest. Gaskraftwerke sollen bei einer drohenden Mangelsituation mit einem Kostenaufschlag belegt werden. Damit sollen sie aus dem Markt gedrängt werden.
Vorbereitet für einen Gaslieferstopp
Das Ziel ist, bei einem Engpass - beispielsweise durch einen russischen Lieferstopp - Gas aus der Stromerzeugung herauszunehmen, damit Gas für andere Bereiche verfügbar bleibt. Entsprechende Gesetzentwürfe hat das Ministerium erarbeitet. Diese liegen nun den anderen Ressorts der Bundesregierung zur Beratung vor.
Parallel dazu arbeitet das Wirtschaftsministerium daran, die Abhängigkeit von Gas aus Russland deutlich zu reduzieren. Der Anteil der russischen Lieferungen konnte bereits von 55 Prozent auf zuletzt 35 Prozent gesenkt werden.