Hohe Energiepreise Wie Griechenland die Bürger entlastet
Griechische Stromanbieter haben Tausenden Haushalten den Strom wegen unbezahlter Rechnungen abgedreht. Die Regierung erhöht nun die Hilfszahlungen und erhebt eine hohe Sondersteuer auf Zusatzgewinne der Energiekonzerne.
Griechenland habe sich entschlossen, unabhängig von der Europäischen Union eine eigene Initiative zu starten, um die explodierenden Energiepreise von den Stromrechnungen der griechischen Haushalte zu entkoppeln, sagte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis in einer Fernsehansprache. Deshalb werde die Regierung ab Juli die zusätzlichen Gewinne, die die Energiekonzerne während der Energiekrise erzielt haben, mit 90 Prozent besteuern. Damit führe Griechenland indirekt eine Obergrenze für Energiepreise ein, so der Premier.
Außerdem sollen vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen mehr finanzielle Unterstützung erhalten. Das gelte rückwirkend von vergangenem Dezember an. Konkret ist geplant, dass der Staat 60 Prozent der zusätzlichen Stromkosten übernimmt, die die Haushalte in den vergangenen Monaten aufgrund der Preissteigerungen stemmen mussten.
Unmut in der Bevölkerung
Seit August vorigen Jahres bezuschusst die Regierung die Stromrechnungen von einkommensschwachen Haushalten. Bereits im Herbst wurden diese Zuschüsse wegen der weiter steigenden Preise erhöht.
Trotzdem haben Stromanbieter Ende April damit begonnen, mehr als 26.000 Haushalten den Strom abzudrehen, weil diese die Rechnungen nicht bezahlt hätten. Entsprechend groß sind der Unmut innerhalb der Bevölkerung und der Druck auf die Regierung, in diesem Bereich gegenzusteuern.