
Reaktion auf USA China kündigt Gegenzölle auf US-Produkte an
Der Handelskonflikt zwischen China und den USA spitzt sich zu. Nach Inkrafttreten der US-Zölle will nun auch Peking Abgaben vor allem auf US-amerikanische Lebensmittel verhängen. Die US-Börse reagiert mit Kursverlusten.
Kurz nach Inkrafttreten zusätzlicher US-Zölle auf Einfuhren aus China hat die chinesische Regierung ihrerseits Zölle auf mehrere landwirtschaftliche Produkte aus den USA angekündigt. Das Handelsministerium in Peking erklärte, auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA würden zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent erhoben - auf Einfuhren von Sojabohnen, Sorghumhirse, Schweine- und Rindfleisch, Fischereierzeugnisse, Obst, Gemüse und Milchprodukte Zölle in Höhe von zehn Prozent.
Die Zölle sollen am kommenden Montag in Kraft treten. Darüber hinaus werden 15 US-Firmen unter Exportbeschränkungen gestellt. Zehn weitere US-Firmen kommen auf die sogenannte Liste unzuverlässiger Unternehmen.
Die einseitigen Zollmaßnahmen der USA würden gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstoßen und die Grundlage für die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit mit den USA untergraben, erklärte das chinesische Handelsministerium.
Verdoppelung der US-Zölle für Produkte aus China
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, dass die von den USA bereits angekündigten Zölle für Waren aus Mexiko, Kanada und China wie geplant in Kraft treten würden. Die Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko in Höhe betragen 25 Prozent. Kanada kündigte daraufhin Gegenzölle an.
Die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China wurden von 10 auf 20 Prozent verdoppelt. Letzteres hatte Trump bereits am vergangenen Freitag angekündigt, China hatte daraufhin mit Gegenmaßnahmen gedroht.
Starke Kursrückgänge am US-Aktienmarkt
Trump begründet seine Zollpolitik gegenüber unter anderem mit anhaltendem Drogenschmuggel. Es geht ihm insbesondere um das Opioid Fentanyl, bei dem die Bestandteile aus China kommen sollen. Die Zölle auf Waren aus China könnten sich noch weiter erhöhen, wenn Trump seine Wahlkampfversprechen wahr macht: Im vergangenen Jahr hatte er Zölle bis zu 60 Prozent auf chinesische Waren angekündigt.
China und die USA befinden sich damit am Beginn eines neuen Handelskriegs wie im Jahr 2018, als Trump in seiner ersten Amtszeit ebenfalls mit der Verhängung von Zöllen einen Konflikt auslöste, der sich immer weiter aufschaukelte. Höhere US-Zölle belasten Chinas Exportwirtschaft, da sie chinesische Waren auf dem US-Markt teurer und damit weniger wettbewerbsfähig machen.
Trumps Zoll-Ankündigung ließen die Kurse an den US-amerikanischen und asiatischen Aktienmärkten einbrechen.
Mit Informationen von Benjamin Eyssel, ARD-Studio Peking