Jahresbilanz für 2008 schwach Wirtschaft im vierten Quartal geschrumpft
Im vierten Quartal 2008 hat die Krise die deutsche Wirtschaft voll ausgebremst: Schätzungen der Statistiker zufolge schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um bis zu zwei Prozent. Auch die Maschinenbauer verzeichneten in den letzten Monaten des vergangenen Jahres ein dickes Minus bei den Aufträgen.
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat Deutschland im vierten Quartal voll erfasst. Nach ersten vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamts sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den letzten drei Monaten 2008 um 1,5 bis 2,0 Prozent, sagte Norbert Räth vom Bundesamt. Damit habe sich die negative Entwicklung zum Jahresende beschleunigt.
Auch in den beiden Quartalen zuvor war die Wirtschaftsleistung geschrumpft. Von April bis Juni sank das BIP um 0,4 Prozent, im dritten Quartal real um 0,5 Prozent. Damit rutscht Deutschland immer tiefer in die Rezession.
Erstes Quartal rettet Jahresbilanz
Im Gesamtjahr 2008 stieg das BIP nur noch um real 1,3 Prozent. 2007 hatte es noch ein Plus von 2,5 Prozent gegeben, im Boomjahr 2006 sogar von drei Prozent. Der Anstieg der Wirtschaftsleistung insgesamt in den vergangenen zwölf Monaten ist vor allem auf das gute erste Quartal zurückzuführen, als das BIP real um 1,5 Prozent zulegte. Von April bis Juni schrumpfte das BIP um 0,4 Prozent, im dritten Quartal real um 0,5 Prozent. Die endgültigen Zahlen für das vierte Quartal werden erst im Februar veröffentlicht.
Für dieses Jahr sagen alle führenden Institute und Experten einen historischen Konjunktureinbruch voraus. Erwartet wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um etwa zwei Prozent. Das wäre die schärfste Rezession seit Gründung der Bundesrepublik 1949.
Einbrüche im Maschinenbau
Weiterer Indikator für ein düsteres Wirtschaftsjahr 2009 sind die Aussichten im Maschinenbau. Nach dem jahrelangen Boom erwarten die Betriebe 2009 nun einen Rückgang des Produktionsvolumens. Nach dramatischen Einbrüchen bei den Auftragseingängen im November kassierte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) seine bisherige Prognose, die noch von einer Stagnation ausgegangen war. Eine neue Prognose will der Verband im Februar vorstellen.
"Noch nie gesehener Rückgang"
"Es geht darum abzuschätzen, wie groß das Minus ist", hieß es beim VDMA. Im Dreimonatszeitraum von September bis November betrug das Minus 16 Prozent. Die Novemberzahlen mit einem Einbruch von 30 Prozent deuten dem Verband zufolge für das Schlussquartal 2008 auf einen "bisher so noch nie gesehenen Rückgang der Aufträge hin".
OECD: Rezession dauert an
Nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird die Rezession im Euroraum noch über das erste Halbjahr anhalten. Nachdem die Produktion schon in der zweiten Jahreshälfte 2008 geschrumpft sei, werde sie auch im ersten Halbjahr 2009 weiter zurückgehen, erklärte die OECD in ihrem Wirtschaftsbericht.
Für das ganze Jahr 2009 rechnet die Organisation demnach für die 16 Länder mit der Gemeinschaftswährung mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent, bevor im nächsten Jahr wieder ein Wachstum von 1,2 Prozent zu erwarten sei. Der Europäischen Zentralbank rät die OECD zu einer schnellen Zinssenkung.