Wirtschaftswachstum im Sommer Ganz knapp an einer Rezession vorbei
Die deutsche Wirtschaft ist im Sommerquartal nur um 0,1 Prozent gewachsen. Bei einem Wert im Minusbereich wäre Deutschland in die Rezession gerutscht. In der Eurozone hat die Konjunktur etwas stärker angezogen. Positive Daten kommen aus Frankreich.
Die deutsche Wirtschaft ist im Sommer wieder leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,1 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.
Damit ist Deutschland knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt: Im Frühjahr war die Wirtschaftsleistung nach korrigierten Zahlen geringfügig um 0,1 - statt wie bisher angenommen: 0,2 Prozent - geschrumpft, auch weil die zahlreichen Krisenherde rund um den Globus Unternehmer verunsicherten. Im ersten Quartal war die Wirtschaft noch um 0,8 Prozent gewachsen.
Starker Außenhandel
Insgesamt habe sich die deutsche Wirtschaft in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld als stabil erwiesen, erklärten die Statistiker. Während die Investitionen das Wachstum weiter bremsten, schob der Außenhandel endlich wieder die Konjunktur an: Die Exporte stiegen laut Bundesamt im Vorquartalsvergleich stärker als die Importe. Positive Impulse kamen nach den vorläufigen Berechnungen aber vor allem von den privaten Haushalten, die ihre Konsumausgaben kräftig erhöhten.
Wirtschaft in der Eurozone wächst
Auch in der Eurozone ist die Wirtschaft im dritten Quartal gewachsen - dank der Erholung von Krisenstaaten wie Spanien etwas kräftiger als erwartet. Wie das Statistikamt Eurostat auf Grundlage einer ersten Schätzung mitteilte, legte das Bruttoinlandsprodukt von Juli bis September um 0,2 Prozent zu, verglichen mit dem Vorquartal.
Spanien schaffte mit 0,5 Prozent ein überdurchschnittliches Plus. Angeschoben wurde die Konjunktur auch von Frankreich. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Währungsunion legte um 0,3 Prozent zu und wuchs damit nach der Flaute im ersten Halbjahr erstmals wieder. Griechenland meldete mit 0,7 Prozent den kräftigsten Zuwachs aller Euro-Länder.
Italien glitt in die Rezession ab: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um 0,1 Prozent und damit das zweite Quartal in Folge.