Überraschend starke Konjunkturwerte Die US-Wirtschaft wächst und wächst
Der US-Wirtschaft geht es blendend: Das letzte Halbjahr war für sie das beste seit mehr als zehn Jahren. Das Wachstum im dritten Quartal übertraf die Erwartungen bei weitem. Grund ist unter anderem der Privatkonsum.
Die US-Wirtschaft setzt ihren Höhenflug fort. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nahm laut Regierungsschätzung zwischen Juli und September um 3,5 Prozent zu. Das ist viel mehr als Analysten erwartet hatten: Sie waren von rund drei Prozent ausgegangen.
Zusammen mit dem Vorquartal, als das Plus 4,6 Prozent betragen hatte, erlebte die weltgrößte Volkswirtschaft damit ihr stärkstes Halbjahr seit 2003. Im ersten Quartal gab es vor allem wegen des harten Winters noch ein Minus von 2,1 Prozent.
Zu dem Wachstum trugen zahlreiche gute Daten bei: Die privaten Konsumausgaben, die 70 Prozent des amerikanischen BIP ausmachen, legten um 1,8 Prozent zu. Zudem investierten Firmen und öffentliche Einrichtungen deutlich mehr. Unter anderem die große Ölproduktion in den USA führte dazu, dass die Summe der Importe zurückging. Dadurch hatte auch der Export einen erheblichen Anteil an dem Wachstum.
Fed beendet Anleiheprogramm
Gestern hatten schon die Zentralbank Fed ein positiveres Bild von der US-Wirtschaft gezeichnet als bisher und ihr milliardenschweres Konjunkturprogramm nach zwei Jahren eingestellt. "Eine ausreichende grundlegende Stärke" etwa auf dem Arbeitsmarkt erlaube, die Ankäufe von langfristigen Staatsanleihen und Immobilienpapieren zu beenden. Die Maßnahme, mit der rund 1,6 Billionen Dollar in die Wirtschaft gepumpt wurden, sollte helfen, die Konjunktur anzukurbeln.
Den Leitzins ließ der Offenmarktausschuss der Zentralbank aber vorerst unverändert zwischen null und 0,25 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt er seit Ende 2008. Die Fed blieb auch bei dem Versprechen, den Zins dort noch für "beträchtliche Zeit" zu halten. Ursache dafür sei vor allem die weiterhin zu geringe Inflation.