Pläne der EU-Kommission Scharfe Kritik aus China an Zusatzzöllen auf E-Autos
Der Zollstreit zwischen der EU und China geht weiter. Gestern gab die EU-Kommission die Höhe der geplanten Zusatzzölle für E-Autos bekannt. Prompt folgte die Reaktion aus Peking: entschiedene Ablehnung.
Chinas Führung hat die geplanten EU-Zusatzzölle auf E-Autos aus China erneut scharf kritisiert und reagierte damit auf eine Anpassung der EU-Kommission. Aus dem Handelsministerium in Peking hieß es, Brüssel habe in der Entscheidung die Ansichten Chinas nicht vollständig aufgenommen und beharre auf seinem falschen Vorgehen.
Der chinesische Autoherstellerverband erklärte laut Staatsfernsehen CCTV, man lehne den Entwurf der EU zu hohen Zöllen für in China hergestellte Elektrofahrzeuge entschieden ab. Die Entscheidung bringe enorme Risiken und Unsicherheiten mit sich, was Chinas Geschäfte und Risiken in der EU angehe.
Keine Einigung bei Verhandlung
Nachdem beide Seiten in Verhandlungen keine Einigung erreichen konnten, hatte die EU-Kommission gestern ihren endgültigen Entwurf für Zusatzzölle veröffentlicht. Diese sind gestaffelt nach Hersteller und liegen zwischen 9 Prozent für Fahrzeuge von Tesla und dem Höchstsatz von 36,3 Prozent für Autos des staatlichen chinesischen Herstellers SAIC.
Eine endgültige Entscheidung der EU soll bis Ende Oktober fallen. Die Zusatzzölle wären für die kommenden fünf Jahre fällig. Rückwirkende Zölle soll es nicht geben. Dafür sieht die Kommission keine rechtliche Grundlage.
Monatelanger Streit um Zölle
Die Europäische Union und China streiten seit Monaten über Zusatzzölle auf Elektroautos aus China. Die EU wirft China vor, mit wettbewerbswidrigen Subventionen Überkapazitäten zu schaffen und den europäischen Markt mit billigen E-Autos zu schwämmen. China weist diesen Vorwurf zurück und hat sich in dem Fall vergangene Woche an die Welthandelsorganisation WTO gewandt.