Nach technischen Problemen "Starliner"-Kapsel dockt ohne Besatzung von ISS ab
Die "Starliner"-Kapsel ist auf dem Weg zurück zur Erde. Die beiden Astronauten ließ sie allerdings auf der ISS: Wegen zahlreicher technischer Probleme stecken diese dort noch bis voraussichtlich Februar fest.
Die pannengeplagte "Starliner"-Raumkapsel hat nach drei Monaten im All die Internationale Raumstation ISS wieder in Richtung Erde verlassen - allerdings ohne die Astronautin und den Astronauten, die sie im Juni dorthin gebracht hatte.
"Trennung bestätigt", sagte ein Sprecher bei einer Live-Videoübertragung durch die US-Raumfahrtbehörde NASA um kurz nach Mitternacht mitteleuropäischer Zeit. "Der Starliner entfernt sich von der Station und beginnt seine Rückkehr zur Erde." Nach sechs Stunden soll das Raumschiff des US-Luftfahrtkonzerns Boeing in der Wüste des US-Bundesstaates New Mexico aufsetzen.
Acht Monate statt acht Tage
Der Starliner hatte am 6. Juni mit den beiden Raumfahrern Butch Wilmore und Suni Williams an Bord an der ISS angedockt und sollte eigentlich nach acht Tagen zurückkehren. Aber wegen Problemen mit dem Antriebssystem, darunter Triebwerksausfälle und Heliumlecks, wurde die Rückkehr immer wieder verlängert.
Der Boeing-Konzern, dessen Ansehen durch zahlreiche Zwischenfälle an seinen Linienflugzeugen deutlich gelitten hat, versuchte zwar, die NASA von der Sicherheit der Kapsel zu überzeugen. Die US-Raumfahrtbehörde entschied sich jedoch, die beiden Astronauten mit der "Dragon"-Raumkapsel des Konkurrenzunternehmens SpaceX zur Erde zurückbringen zu lassen - dies wird allerdings erst im Februar geschehen, so dass Wilmore und Burns acht Monate länger im All bleiben als geplant.
Bereits zuvor technische Probleme
Es war der erste bemannte Flug des "Starliner". Die Inbetriebnahme der Raumkapsel hatte sich über Jahre wegen technischer Schwierigkeiten verzögert. Die Mission sollte als letzter Test vor einem regelmäßigen Einsatz dienen.
Durch die technischen Probleme beim "Starliner"-Projekt hängte SpaceX Boeing mittlerweile ab. Die NASA hatte 2014 mit beiden Unternehmen milliardenschwere Verträge über Transporte zur ISS geschlossen. Im Gegensatz zu Boeing befördert die vom Tech-Multimilliardär Elon Musk gegründete Raumfahrtfirma SpaceX bereits seit 2020 erfolgreich Astronauten zur ISS und zurück.