EU-Klimadienst Copernicus Auch der April war warm wie nie
Wieder ein Temperaturrekord: Der vergangene April war weltweit der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Erstmals lag die globale Durchschnittstemperatur über 15 Grad. Besonders auffällig sind die Daten aus Europa.
Mit dem wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist den elften Monat in Folge ein weltweiter Temperaturrekord erreicht worden. Der April sei in diesem Jahr weltweit um 1,58 Grad Celsius wärmer gewesen als ein durchschnittlicher April zwischen 1850 und 1900, dem Referenzzeitraum für das vorindustrielle Zeitalter, teilte der EU-Klimadienst Copernicus mit.
El Niño eine der Ursachen
Es war zudem der erste aufgezeichnete April mit einer globalen Durchschnittstemperatur von über 15 Grad Celsius. Die Lufttemperatur an der Oberfläche lag im April bei durchschnittlich 15,03 Grad und damit 0,67 Grad höher als im April-Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. In Europa war der April sogar 1,49 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum. Das ist nicht überraschend: Europa erhitzt sich von allen Kontinenten nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EEA) am schnellsten.
Neben dem Klimawandel spielte offenbar auch das natürlich Klimaphänomen El Niño eine Rolle, das im vergangenen Jahr sehr stark ausfiel und üblicherweise einen Temperaturanstieg nach sich zieht.
In den vergangenen zwölf Monaten 1,61 Grad mehr
In den vergangenen zwölf Monaten lag die globale Temperatur den Angaben zufolge im Schnitt 1,61 Grad über dem vorindustriellen Zeitalter. Dies liegt über dem Ziel des Pariser Klimaabkommens, das vorsieht, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Um herauszufinden, ob dieser kritische Punkt bereits erreicht wurde und die Ziele des Pariser Abkommens verfehlt wurden, sind jedoch Daten über einen Zeitraum von Jahrzehnten relevant.
Der Klimadienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen. Die genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind auch frühere Daten verfügbar.