Hintergrund

Klimagipfel Was steckt hinter den Konferenzen?

Stand: 08.07.2008 08:56 Uhr

Seit 1992 treffen sich die Regierungen weltweit zu jährlichen Klimagipfeln. Beim Erdgipfel im brasilianischen Rio de Janeiro wurde der Klimaschutz als wichtiges Ziel der Weltpolitik definiert. Seitdem tagen neben den Regierungen auch mehrmals im Jahr verschiedene Expertengruppen. Was steckt hinter diesen Konferenzen?

Klimakonferenzen finden scheinbar jederzeit und überall statt. Jedenfalls vermitteln die Nachrichten manchmal den Eindruck. Fakt ist: Es gibt nur eine Konferenzserie, die zu bindenden Beschlüssen führt. Das sind die Sitzungen des UNFCCC. Dahinter steckt die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen - ein Kind des berühmten Erdgipfels von Rio 1992. Dort sind viele zahnlose Tiger geboren worden – nur beim Klima war das anders.

Regierungen treffen sich jährlich zum Klimagipfel

Seitdem tagen mehrmals jährlich Expertengruppen. Einmal im Jahr, in der Regel im November oder Dezember, gibt es einen Klimagipfel mit Ministern und Staatschefs. 2007 fand die Konferenz auf Bali statt, 2008 wird es im polnischen Poznan sein. Die Treffen werden fortlaufend gezählt. Der Gipfel auf Bali war der Dreizehnte seiner Art.

Große Beteiligung an den Klimakonferenzen

Zu einer solchen Konferenz kommen zwischen 5000 und 10.000 Menschen. 2000 bis 3000 davon sind Regierungsvertreter, der Rest Beobachter und Nichtregierungsorganisationen. Vom Orden der Franziskaner bis zur Opec, von Greenpeace bis zum Industrieverband. Und natürlich einige Hundert Journalisten. Diese Konferenzen dauern zwei Wochen – die letzten drei oder vier Tage sind die wichtigsten: Da diskutieren an die 100 Minister und Regierungschefs und manchmal entscheiden sie auch. Das Kyoto-Protokoll ist ihr bislang wichtigster Beschluss gewesen. Bis spätestens 2009 braucht es einen Nachfolger. Über den haben in Bali die Verhandlungen begonnen, 2009 in Kopenhagen sollen sie beendet sein.