Deutscher Umweltpreis Auszeichnung für Arten- und Moorschutz
Der Deutsche Umweltpreis würdigt in diesem Jahr Forschungen zum Schutz der Moore und zur Bedeutung der Artenvielfalt. Die Auszeichnung teilen sich die Ökologin Böhning-Gaese und der Moorforscher Joosten.
Der Deutsche Umweltpreis geht in diesem Jahr an Katrin Böhning-Gaese und Hans Joosten. Mit ihnen ehrt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) "zwei international renommierte Persönlichkeiten, die in ihren Disziplinen Herausragendes für mehr Arten-, Klima- und Umweltschutz erreicht haben", wie die DBU in Osnabrück mitteilte.
Der Deutsche Umweltpreis - einer der höchstdotierten Umweltpreise in Europa - soll am 10. Oktober in Darmstadt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht werden. "Der Deutsche Umweltpreis 2021 soll ein Signal sein: Wir haben nur eine Erde. Und wir müssen mit der Vielfalt des Lebens behutsam umgehen", so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. "Die beiden Ausgezeichneten haben dazu einen überragenden Beitrag geleistet."
Kampf gegen Artenrückgang
Die Ökologin und Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Böhning-Gaese, habe "einen enormen wissenschaftlichen Beitrag geleistet, damit wir begreifen, welche dramatischen Folgen der Artenverlust für Menschen und das gesamte Zusammenwirken des Planeten hat", erklärte Bonde. "Uns allen wird dadurch klar, dass wir den Kampf gegen den Artenrückgang als große gesellschaftliche Herausforderung beherzt angehen müssen."
Moore vor Entwässerung schützen
Ähnliche wegweisende Erkenntnisse seien Klimaschützer und Moorforscher Joosten zu verdanken, der am Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald geforscht und gelehrt hat. "Er hat mit unermüdlichem Engagement überhaupt das Bewusstsein dafür geweckt, dass Moore unverzichtbare Verbündete bei der Überwindung der Klimakrise sind", so der DBU-Generalsekretär. "Und wenn wir nicht auf die Moore achten, wenn wir sie nicht vor Entwässerung schützen, dann wird uns der Klimawandel künftig noch größere Probleme bereiten, als wir sie jetzt schon spüren."
Weltweit seien ein Fünftel der Moore entwässert, in Deutschland sogar 95 Prozent, was die Treibhausgas-Emissionen in die Höhe treibe, so Bonde weiter. Wiedervernässung und Wiederherstellung der Moore seien entscheidend, um auf natürlichem Weg das Treibhausgas CO2 zu binden.
Katrin Böhning-Gaese (Mitte)
Moorforscher Hans Joosten (l) von der Universität Greifswald und seine Mitstreiter bei der Entnahme von Torfprofilen im Nordost-Sibirien in der Tundra Jakutiens.
Joosten kam nach einem Biologie-Studium und verschiedenen wissenschaftlichen Stationen in den Niederlanden 1996 an das Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald. Dort hat er bis zu seinem gerade begonnenen Ruhestand gearbeitet.
In mehr als 600 wissenschaftlichen Publikationen setzte er sich mit dem Lebensraum Moor in aller Welt auseinander und unternahm viele Forschungsreisen in Moorgebiete von Alaska bis Nordkorea.