NASA-Missionen Gerst rechnet mit fester Station auf dem Mond
Die NASA möchte wieder Menschen zum Mond schicken. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst glaubt, langfristig werde es dort eine feste Station geben - vergleichbar mit einer Basis am Südpol.
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst rechnet mit dem Aufbau einer permanenten Station auf dem Mond und vergleicht sie mit Stationen am Südpol. Eine Antarktis-Station sei auch in einer menschenleeren Wüste gebaut worden - einer Eiswüste. Wie am Südpol werde auch eine Basis auf dem Mond wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse liefern.
Gerst sagte in Köln: "Die Antarktis war der siebte Kontinent, den wir entdeckt haben, und der Mond ist der achte. Der ist drei Tage Flugzeit entfernt, und über den wissen wir noch gar nichts."
Forschung statt Flaggen
Die USA planen mit Raketen wieder Menschen zum Mond zu bringen - vorerst ohne feste Station. Gerst glaubt, "die zweite Welle der Reisen zum Mond gehen nicht zum Mond, um eine Flagge aufzustellen, sondern um Wissenschaft zu betreiben." Gerst ist selbst Kandidat für die Teilnahme an kommenden Mond-Missionen. Die ersten Flüge sind aber noch ohne europäische Beteiligung geplant.
Die US-Raumfahrtbehörde will im Zuge der "Artemis 2"-Mission drei Männer und eine Frau den Mond umrunden lassen. Später könnten dann bei "Artemis 3" nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. Darunter sollen dann zum ersten Mal auch eine Frau und eine nicht-weiße Person sein.
Der Kölner Mond
Im Europäischen Astronautenzentrum in Köln entsteht eine "Luna"-Trainingshalle. Die Idee sei, Astronautinnen und Astronauten aus der ganzen Welt in Köln zu trainieren, bevor sie zum Mond fliegen. "[In die Halle] kommen zigtausend Tonnen simuliertes Mondgestein rein," erklärt Alexander Gerst. Die Oberfläche und Strahlung könne dort zukünftig so realistisch nachgebildet werden, wie nirgends sonst auf der Welt.