
Private Sonde "Athena" landet auf dem Mond
Die Sonde "Athena" des US-Raumfahrtunternehmens Intuitive Machines ist auf dem Mond gelandet - allerdings wohl nicht so, wie es geplant war. Mit an Bord ist eine in Deutschland entwickelte Drohne.
Rund ein Jahr nach der ersten Mondlandung eines ihrer Geräte hat die US-Raumfahrtfirma Intuitive Machines auch einen zweiten Lander zum Erdtrabanten gebracht. Die Sonde "Athena" ist jedoch nach Angaben von Unternehmenschef Steve Altemus offenbar nicht aufrech gelandet.
"Wir glauben nicht, dass wir in der korrekten Haltung auf der Mondoberfläche sind", sagte Altemus bei einer Pressekonferenz wenige Stunden, nachdem das Landegerät auf dem Mond aufgesetzt hatte. Damit könnten die Stromerzeugung mit Solarzellen und die Kommunikation mit der Sonde und damit die gesamte Mission gefährdet sein.
"Athena" war laut Intuitive Machines und der US-Raumfahrtbehörde NASA am Berg Mons Mouton im Südpolargebiet des Mondes gelandet - näher am Südpol des Mondes als jedes andere Raumfahrzeug zuvor. Anhand der Daten müsse nun aber analysiert werden, wie genau der Lander aufgesetzt habe und in welchem Zustand das Gerät und die wissenschaftlichen Instrumente an Bord seien.
Der knapp fünf Meter große "Athena" war Ende Februar an Bord einer "Falcon-9"-Rakete des US-Unternehmens SpaceX ins All gestartet und sollte in der Nähe des Südpols des Mondes aufsetzen. "Athena" soll mit einem Bohrer und einem Massenspektrometer der US-Raumfahrtbehörde NASA nach Eis suchen.
Erster Versuch gescheitert
Das Unternehmen Intuitive Machines aus Houston im US-Bundesstaat Texas hatte vor einem Jahr als erste Privatfirma ein Landegerät auf den Mond gebracht. Der Lander "Odysseus" war bei der Landung im Februar 2024 allerdings umgekippt, was die Mission vorzeitig beendete. Die Mission IM-2 mit dem Landemodul "Athena" ist nun die Nachfolgemission.
Es wäre bereits die zweite kommerzielle Mondlandung in dieser Woche: Erst am Sonntag hatte der Lander "Blue Ghost" des US-Unternehmens Firefly Aerospace erfolgreich auf dem Erdtrabanten aufgesetzt. Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll - und gehen häufig schief. Ein dritter privater Lander ist derzeit auf dem Weg.
Deutsche Drohne soll Krater erforschen
Eines der Ziele, der in Deutschland entwickelten 70 Zentimeter großen Drohne "Grace Hopper", ist ein dauerhaft schattiger Krater, der noch nie Sonnenlicht gesehen hat. Sollte die nach der Informatik-Pionierin Grace Hopper benannte Drohne den Sprung dort hinein schaffen, wäre das eine Premiere für die Menschheit. Ein weiteres Gerät an Bord von "Athena" soll die Einrichtung eines 4G-Mobilfunknetzes auf dem Mond testen.
Die Experimente sollen laut den Plänen von Intuitive Machines etwa zehn Tage dauern. Dann werde sich die sogenannte Mondnacht über den Südpol legen und "Athena" sei nicht mehr nutzbar.