![Trümmer sind nach einem Angriff auf den Sabreen-Markt in Omdurman im Sudan zu sehen | dpa Trümmer sind nach einem Angriff auf den Sabreen-Markt in Omdurman im Sudan zu sehen](https://images.tagesschau.de/image/ebc19ec0-9f9d-4694-89fb-25cb1771d0bb/AAABlMYeu_I/AAABkZLrr6A/original/sudan-khartum-omdurman-100.jpg)
Großraum Khartum Mehr als 50 Tote bei Angriff im Sudan
Bei Kämpfen zwischen der Armee im Sudan und der RSF-Miliz konnten die regulären Streitkräfte zuletzt Erfolge aufweisen. Doch der Konflikt ist noch lange nicht vorbei, wie nun der Beschuss eines Marktes mit vielen Toten zeigt.
Bei einem Angriff auf einen Markt in Omdurman im Sudan durch die Miliz RSF sind mindestens 54 Menschen getötet worden. Wie das sudanesische Gesundheitsministerium bekanntgab, wurden bei dem Angriff im Großraum Khartum außerdem 158 Menschen verletzt. In anderen Berichten war von einer noch höheren Opferzahl die Rede.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums traf die Attacke am Samstag den Sabrein-Markt im Norden von Omdurman. Khalid al-Aleisir, Kulturminister und Regierungssprecher, verurteilte den Vorfall und erklärte, unter den Opfern seien viele Frauen und Kinder. Zudem seien weitreichende Sachschäden entstanden. Er sprach auch von einer eklatanten Verletzung des Völkerrechts. Die RSF äußerte sich nicht zu dem Angriff.
"Ärzte ohne Grenzen" berichten von "Blutbad"
Ein Sprecher der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" berichtete in Nairobi, ihr Generalsekretär Chris Lockyear sei zum Zeitpunkt des Angriffs in dem von der Organisation unterstützten Al Nao Krankenhaus gewesen.
![Karte: Sabrein-Markt im Norden von Omdurman und Khartum, Sudan | ARD-aktuell Karte: Sabrein-Markt im Norden von Omdurman und Khartum, Sudan](https://images.tagesschau.de/image/8b426517-69a6-4532-8fa5-3dc531951e5c/AAABlMagQw0/AAABkZLlUbs/16x9-960/sudan-428.jpg)
Er habe Szenen eines "absoluten Blutbads" geschildert. "Die Leichenhalle ist voller Toter. Es gibt Dutzende Verletzte mit verheerenden Verletzungen. In der Notaufnahme liegen überall Verletzte, während das medizinische Team tut, was es kann."
Mehr als zwölf Millionen Vertriebene durch Konflikt
Der kriegszerrüttete Sudan erlebt derzeit eine der schlimmsten humanitären Krisen der Welt. In dem seit April 2023 andauernden Machtkampf in dem Land kämpft De-Facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan gegen seinen früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo und dessen Rapid Support Forces - kurz RSF. Durch den Konflikt sind nach UN-Angaben mehr als zwölf Millionen Menschen vertrieben worden oder in die Nachbarländer geflohen.
Zuletzt hatte die Armee bedeutende Gebietsgewinne in strategisch wichtigen Gebieten und auch im Großraum Khartum gemacht. Im Westen von Omdurman gibt es aber weiterhin von der RSF kontrollierte Gebiete.