Demokratische Republik Kongo Amtsinhaber Tshisekedi zum Wahlsieger erklärt
Die Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik Kongo war von Chaos und Pannen geprägt, nun gibt es vorläufige Resultate. Demnach gewann Amtsinhaber Tshisekedi deutlich. Die Opposition will das Ergebnis nicht anerkennen.
Bei der Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik Kongo hat sich Amtsinhaber Félix Tshisekedi dem vorläufigen Ergebnis zufolge klar durchgesetzt. Wie die Wahlkommission mitteilte, erhielt der als prowestlich geltende Politiker 13,2 Millionen Stimmen. Das seien 73,3 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Friedensnobelpreisträger abgeschlagen
Den Angaben der Wahlkommission zufolge landete der Geschäftsmann Moise Katumbi mit einem Stimmanteil von 18 Prozent auf dem zweiten Platz, gefolgt von Martin Fayulu, der fünf Prozent der Stimmen erhielt. Der Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege erhielt weniger als ein Prozent der Stimmen.
Zur Wahl waren etwa 44 Millionen Menschen aufgerufen, etwa 18 Millionen von ihnen stimmten auch ab. Die Wahlbeteiligung lag damit bei mehr als 40 Prozent.
Die vorläufigen Ergebnisse werden nun dem Verfassungsgericht des zweitgrößten afrikanischen Landes zur Bestätigung vorgelegt, wie der oberste Wahlbeauftragte Denis Kadima sagte.
Opposition will Ergebnis nicht anerkennen
Tshisekedi waren bei der Wahl die größten Chance eingeräumt worden - auch, weil es der Opposition nicht gelungen war, sich auf einen gemeinsamen Kandidaten zu einigen. Er hatte zu Beginn seiner ersten Amtszeit angekündigt, das rohstoffreiche Land in ein "afrikanisches Deutschland" verwandeln zu wollen.
Die Opposition und zivilgesellschaftliche Gruppen riefen zu einer Wiederholung der Wahl auf, die am 20. Dezember begonnen hatte und wegen zahlreicher Pannen verlängert worden war. Der als aussichtsreichste Gegenkandidat geltende Katumbi und acht weitere Kandidaten kritisierten bei einem gemeinsamen Auftritt Unregelmäßigkeiten bei der Wahl und forderten Neuwahlen mit einer "unabhängigen Wahlkommission". Sie erklärten, das Ergebnis der Wahlkommission nicht anerkennen zu wollen. Sowohl in der Hauptstadt Kinshasa als auch in einer Reihe anderer Städte vor allem im Osten des Landes wurden Demonstrationen erwartet.
Gewählt wurden auch die Abgeordneten des Nationalparlaments sowie der regionalen Parlamente in den Provinzen des Landes sowie Kommunalvertreter. In vielen Wahllokalen konnte jedoch wegen fehlender Wählerlisten, defekter Wahlmaschinen oder anderer Probleme nicht am eigentlichen Wahltag abgestimmt werden, so dass die Abstimmung kurzfristig verlängert werden musste und insgesamt an mehreren Tagen gewählt wurde.