Stellungen im Jemen USA und Großbritannien greifen erneut Huthi an
Erneut haben die USA und Großbritannien Stellungen der Huthi im Jemen bombardiert. Zu den Zielen zählten nach US-Angaben unterirdische Waffenlager, Drohnen und Radaranlagen der Miliz.
US-amerikanische und britische Streitkräfte haben nach offiziellen Angaben am Abend mehr als ein Dutzend Ziele der Huthi im Jemen angegriffen. Mit Unterstützung anderer Länder seien in der Nacht zum Sonntag 18 Ziele der vom Iran unterstützten Miliz an acht Orten im Jemen attackiert worden, teilte das US-Verteidigungsministerium in Washington mit. Zu den Zielen hätten unterirdische Waffenlager der Huthi, Raketenlager, Drohnen, Luftverteidigungssysteme und Radaranlagen gehört, so das Pentagon.
Mehrfach schon Ziele der Huthi angegriffen
Die USA und Großbritannien reagieren damit auf die anhaltenden Angriffe der Huthi auf die Schifffahrt im Roten Meer. Dadurch sehen sie die internationale Seefahrt und den Welthandel gefährdet. Bereits mehrfach haben die beiden Länder daher Militäraktionen gegen die mit dem Iran verbundene Gruppe durchgeführt.
Die Huthi agieren nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen und wollen mit dem Beschuss von Handelsschiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen. Diese sind eine Reaktion auf den Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet.
Neben den USA und Großbritannien hätten den Militärschlag am Samstag erneut auch Australien, Bahrain, Dänemark, Kanada, Neuseeland und die Niederlande unterstützt, hieß es. Erklärtes Ziel der Koalition ist es, die militärischen Fähigkeiten der militant-islamistischen Huthi zu schwächen und die wichtige Schifffahrtsroute so zu schützen. Die Angriffe der Huthi seien eine internationale Herausforderung, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Seit Mitte November hätten die Huthi mehr als 45 Angriffe auf Handels- und Marineschiffe verübt.
Austin mit Warnung an Huthi
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin teilte mit, man werde nicht zögern, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um Leben und den freien Fluss des Handels in einer der wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu schützen. "Wir werden den Huthi weiterhin deutlich machen, dass sie die Konsequenzen tragen werden, wenn sie ihre illegalen Angriffe nicht einstellen, die der Wirtschaft im Nahen Osten schaden, Umweltschäden verursachen und die Lieferung humanitärer Hilfe an Jemen und andere Länder unterbrechen."
Erst am Samstag hatte das US-Militär nach einem Raketenangriff der Huthi auf einen Frachter vor einer Umweltkatastrophe im Roten Meer gewarnt. Es habe sich ein fast 30 Kilometer langer Ölteppich gebildet, teilte das US-Regionalkommando Centcom mit. Das Schiff liege vor Anker und würde langsam voll Wasser laufen. Die in Großbritannien registrierte "Rubymar" habe etwa 41.000 Tonnen Düngemittel geladen, die ins Rote Meer gelangen und eine Umweltkatastrophe verschlimmern könnten. Das Schiff fährt unter der Flagge von Belize.