Nach Militärputsch in Niger Mehr als 40 Deutsche ausgeflogen
Nachdem in der Nacht die ersten Evakuierungsflüge aus Niger in Frankreich gelandet sind, hat Bundesaußenministerin Baerbock bestätigt, dass auch Deutsche an Bord gewesen seien. Zudem kündigte sie weitere Flüge an.
Nach dem Militärputsch in Niger haben mehr als 40 Deutsche das westafrikanische Land mit dem Flugzeug verlassen. Die deutschen Staatsbürger seien "gestern und heute mit Hilfe unserer französischen Freunde" ausgeflogen worden, erklärte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Berlin.
"Heute wird es weitere Flüge geben"
Zwei französische Evakuierungsmaschinen waren in der Nacht aus Niger in Frankreich angekommen. Laut Baerbock hatten die Maschinen auch die deutschen Staatsangehörigen zuvor mit an Bord genommen. "Heute wird es noch weitere Flüge geben", kündigte die Ministerin an. "Ich danke meiner französischen Amtskollegin Catherine Colonna dafür von ganzem Herzen."
Die unkomplizierte und pragmatische Zusammenarbeit in Krisenzeiten zeige, was Europa in der Außen- und Sicherheitspolitik leisten könne, wenn zusammengearbeitet werde. "Mit ebendieser Geschlossenheit und Entschlossenheit unterstützen wir als Europäische Union auch die internationalen Bemühungen zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in Niger", so Baerbock.
Nach dem Putsch in dem westafrikanischen Land vor einer Woche hatte sich nach Einschätzung des deutschen Außenministeriums eine hohe zweistellige Zahl an Deutschen in Niger aufgehalten, die nicht mit Bundeswehr oder Botschaft verbunden sind. Am Dienstag gab das Ministerium eine Reisewarnung für das Land heraus und riet allen Deutschen zur Ausreise.
Frankreich und Italien fliegen Menschen aus
Paris hatte am Dienstag begonnen, seine Staatsbürger zu evakuieren. Nach Informationen des französischen Generalstabs waren auch zwei weitere Flugzeuge für die Evakuierung nach Niamey geschickt worden. Frankreich hatte angeboten, auch Menschen aus anderen europäischen Ländern zu evakuieren.
Auch Italien begann mit der Evakuierung seiner und ausländischer Staatsbürger aus dem westafrikanischen Land. Ein Sonderflug sei am Morgen in Rom gelandet, teilte Außenminister Antonio Tajani auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, mit. An Bord des Flugzeugs waren nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa 87 Menschen, unter ihnen 36 Italiener, 21 US-Amerikaner, vier Bulgaren und zwei Österreicher. In Niger befanden sich nach Angaben Tajanis etwa 100 Italiener.