Besuch am Horn von Afrika UN-Generalsekretär ruft zur Hilfe für Somalia auf
Mit seinem Besuch in Somalia macht der UN-Generalsekretär auf das Leid der Menschen am Horn von Afrika aufmerksam. Millionen sind dort wegen Terror, Dürre oder Überflutungen auf der Flucht. Guterres fordert "massive internationale Unterstützung".
UN-Generalsekretär António Guterres hat zu "massiver internationaler Unterstützung" für Somalia aufgerufen. Das Land stehe vor humanitären Schwierigkeiten und habe es gleichzeitig mit einer ernsten Terrorgefahr zu tun, sagte Guterres bei einem Besuch in Somalia. Das Land ist von einer der schlimmsten Dürren seit Jahrzehnten betroffen.
Somalias Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud, der Guterres am internationalen Flughafen der Hauptstadt Mogadischu empfangen hatte, bedankte sich für den Besuch. Das zeige, dass die Vereinten Nationen entschieden hinter den somalischen Plänen stünden, das Land zu stabilisieren.
Dürre oder Überflutungen haben viele Menschen am Horn von Afrika in die Flucht getrieben.
1,7 Millionen auf der Flucht
Guterres besuchte auch ein Flüchtlingslager. Fünf ausbleibende Regenzeiten hintereinander in Somalia, Kenia und Äthiopien haben mindestens 1,7 Millionen Menschen in der Region auf der Suche nach Nahrung und Wasser in die Flucht getrieben. Die Dürre löschte ganze Herden von Nutztieren aus und vernichtete Ernten.
Regenfälle im März führten dann in Somalia zu schweren Überflutungen mit 21 Toten und rund 100.000 Vertriebenen. Die UN schätzen, dass die Zahl der auf humanitäre Hilfen angewiesenen Menschen in dem Land auf die Hälfte der Bevölkerung ansteigen wird.
UN-Spendenaufruf ohne großen Erfolg
"Fast fünf Millionen Menschen" in Somalia könnten ihre Versorgung mit Lebensmitteln akut nicht sicherstellen, sagte der UN-Generalsekretär. Ein Aufruf der Vereinten Nationen, Spenden in Höhe von 2,6 Milliarden Euro für das Land aufzubringen, hatte bislang nur begrenzten Erfolg: Zunächst kamen laut Guterres nur 15 Prozent dieser Summe zusammen.
Für Guterres war es nach 2017 seine zweite Reise nach Somalia als UN-Generalsekretär. Angesichts der Bedrohung durch die islamistische Al-Schabaab-Miliz wurden zu Guterres' Ankunft die Sicherheitsvorkehrungen in Mogadischu massiv verstärkt. Für seinen Besuch war der Großteil der somalischen Hauptstadt abgeriegelt worden.