Rückzug des Westens USA wollen Truppen aus Niger abziehen
Nach Frankreich wollen sich jetzt auch die USA aus Niger zurückziehen. Russland hatte seinen Einfluss in dem westafrikanischen Land zuletzt ausgeweitet. Die Bundeswehr unterhält noch einen Lufttransportstützpunkt.
Der Rückzug des Westens aus den Krisenstaaten im Sahel geht weiter: Die Militärregierung in Niger hatte kürzlich verlangt, dass die noch etwa 1.000 US-Soldaten das Land verlassen. Am vergangenen Wochenende waren zudem Tausende Regierungstreue auf die Straße gegangen und hatten mit Sprechchören den Abzug der Amerikaner gefordert.
Nun also holen die USA tatsächlich ihr Militärpersonal nach Hause zurück. In den kommenden Tagen soll eine Delegation in die Hauptstadt Niamey reisen, um einen geordneten Abzug zu organisieren. Das dürfte auch bedeuten, dass die Amerikaner ihre rund 100 Millionen Euro teure Drohnenbasis schließen werden - von dort aus sollte der zunehmende Terrorismus in Niger bekämpft werden.
Russland weitet Einfluss aus
Bereits im Dezember hatten die letzten französischen Truppen das Land verlassen. Russland hingegen hat seinen Einfluss in Niger - wie überhaupt in Westafrika - zuletzt beständig ausgeweitet. Vor wenigen Tagen kamen 100 russische Soldaten sowie Militärmaterial mit einer Transportmaschine in Niamey an.
Bis zum Militärputsch Ende Juli vergangenen Jahres galt Niger als verlässlicher Partner des Westens. Doch seitdem kündigten die neuen Machthaber mehrere EU-Abkommen und näherten sich Moskau an.
Bundeswehr-Soldaten in Niger
Noch nicht endgültig geklärt ist, wie es mit einem Lufttransportstützpunkt der Bundeswehr in Niger weitergeht. Dort sind noch immer etwa 100 deutsche Soldaten stationiert.
Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte bei einem Besuch in Niamey Ende vergangenen Jahres signalisiert, grundsätzlich eine deutsche Präsenz in dem Land erhalten und auch mit der Militärregierung im Gespräch bleiben zu wollen.