Wahlkampf in den USA Offenbar 50-Millionen-Spende für Trumps Kampagne
Es soll sich um die höchste je eingezahlte Einzelspende in einem US-Wahlkampf handeln: Ein Milliardär unterstützt die Kampagne von Ex-Präsident Trump laut Medienberichten mit 50 Millionen Dollar. Hohe Zuwendungen gibt es auch für US-Präsident Biden.
Donald Trump kann bei seiner Wahlkampagne offenbar auf einen äußerst großzügigen Unterstützer zählen. US-Medien zufolge spendete der Geschäftsmann Timothy Mellon 50 Millionen US-Dollar an die Unterstützer-Organisation MAGA Inc. Mellon habe das Geld direkt am Tag nach Trumps Verurteilung im Prozess um vertuschte Schweigegeldzahlungen überwiesen, meldete der Sender NBC News.
Die Einzelspende gehört laut New York Times zu den größten je eingezahlten Summen zur Unterstützung von Kandidaten. Dank der üppigen Zuwendung des Milliardärs habe die MAGA Inc. Ende Mai mehr als 68 Millionen US-Dollar (63,4 Mio Euro) verbucht, berichtet die Zeitung weiter.
Über Mellon ist wenig bekannt. Dem Wall Street Journal zufolge lebt der 81-jährige Erbe einer der reichsten US-Familien zurückgezogen in Wyoming. Er unterstützt seit den Präsidentenwahlen 2020 konservative Kandidaten und Gruppen im großen Stil. Den Lobby-Gruppen von Trump und dem unabhängigen Kandidaten Robert F. Kennedy Jr. hatte er bereits jeweils 25 Millionen Dollar gezahlt.
Bloomberg gibt 20 Millionen für Biden aus
Da Wahlkämpfe in den USA ein Vermögen kosten, sind die Kandidaten auf spendable Unterstützer angewiesen, um Erfolg zu haben. Trump geht aller Voraussicht nach als Kandidat der Republikaner im November gegen den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden ins Rennen.
Auch Biden sammelte indes Spenden für sich ein. Der Washington Post zufolge zahlte New Yorks früherer Bürgermeister Mike Bloomberg jüngst insgesamt 20 Millionen Dollar in Lobby-Organisationen für Biden, um die Wiederwahl des Demokraten zu unterstützen. "Ich stand 2020 hinter Joe Biden, und ich bin stolz darauf, das wieder zu tun", kommentierte Bloomberg seine Spende gegenüber der Zeitung.
French Gates: Kann diesmal nicht schweigen
Biden kann im Wahlkampf auch auf die Unterstützung der US-Philanthropin Melinda French Gates setzen. Die Milliardärin sprach sich im Onlinedienst X für den Amtsinhaber deutlich aus. "Ich habe noch nie einen Präsidentschaftskandidaten unterstützt. Aber die diesjährige Wahl hat so große Auswirkungen auf Frauen und Familien, dass ich dieses Mal nicht schweigen kann", schrieb die Ex-Frau von Microsoft-Gründer Bill Gates.
Frauen hätten eine Führungspersönlichkeit verdient, "die sich um die Probleme kümmert, mit denen sie konfrontiert sind, und die sich für den Schutz ihrer Sicherheit, ihrer Gesundheit, ihrer wirtschaftlichen Stärke und ihrer Fähigkeit, frei und vollständig an einer funktionierenden Demokratie teilzunehmen, einsetzt".
Der Kontrast zwischen Biden und dem ehemaligen Präsidenten Trump "könnte nicht größer sein, und es könnte nicht mehr auf dem Spiel stehen". Sie werde für Präsident Biden stimmen.
Abtreibungsrecht als Wahlkampfthema
French Gates hatte Ende Mai angekündigt, eine Milliarde Dollar für die Frauenförderung in den USA zu spenden. Sie hatte Anfang Juni die Wohltätigkeitsstiftung, die sie gemeinsam mit ihrem ehemaligen Ehemann gegründet hatte, mit 12,5 Milliarden Dollar für ihre eigene Wohltätigkeitsarbeit verlassen.
Über ihre Organisation Pivotal unterstützt French Gates unter anderem das Center for Reproductive Rights, das sich für den Zugang zu Verhütung, aber auch für das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch einsetzt.
Das Abtreibungsrecht wird zu den zentralen Wahlkampfthemen gehören. Die Demokraten von Präsident Biden hoffen, an der Wahlurne von der Unzufriedenheit vieler Menschen über die Einschränkung des Abtreibungsrechts durch die Republikaner zu profitieren.