Brief an US-Demokraten Biden "fest entschlossen" weiterzumachen
US-Präsident Biden hält trotz der anhaltenden Kritik aus den eigenen Reihen an seiner Kandidatur für eine zweite Amtszeit fest. Er sei "fest entschlossen", im Präsidentschaftsrennen zu bleiben, erklärte er in einem Brief.
US-Präsident Joe Biden hat in einem Brief an demokratische Kongressmitglieder Forderungen entschieden zurückgewiesen, dass er sich aus dem Wahlkampf zurückziehen soll. "Ich bin fest entschlossen, bis zum Schluss im Rennen zu bleiben und Donald Trump zu schlagen", schrieb Biden. Er appellierte eindringlich an seine Parteikollegen im Kongress, sich geschlossen hinter seine Kandidatur zu stellen.
In den vergangenen Tagen habe er ausführliche Gespräche mit der Parteispitze, gewählten Amtsträgern sowie Wählerinnen und Wählern geführt, schrieb er weiter. "Ich habe die Bedenken der Menschen gehört - ihre in gutem Glauben geäußerten Ängste und Sorgen darüber, was bei dieser Wahl auf dem Spiel steht. Ich bin ihnen gegenüber nicht blind."
"Beste Person, um Trump zu schlagen"
"Ich würde mich nicht erneut bewerben, wenn ich nicht absolut glauben würde, dass ich die beste Person bin, um Donald Trump 2024 zu schlagen", versicherte der Präsident.
In den demokratischen Vorwahlen hätten Millionen Wähler ihre Stimmen abgegeben, schrieb Biden. Dies müsse gewürdigt werden: "Sagen wir jetzt einfach, der Prozess bedeutet nichts? Dass Wähler kein Mitspracherecht haben? Ich weigere mich, das zu tun."
Seit "mehr als einer Woche" werde die Frage erörtert, wie es vorangehen solle, schrieb der Präsident. "Und es ist jetzt Zeit, dass sie aufhört". In 42 Tagen finde der Parteitag der Demokraten statt, bei dem ihr Präsidentschaftskandidat nominiert werden soll, in 119 Tagen die US-Präsidentschaftswahl. Wenn es den Demokraten an Entschlossenheit und Klarheit fehle, wäre das ein Vorteil für Trump, warnte Biden.
"Mir ist egal, was diese großen Namen denken"
Auch in einem Interview des Senders MSNBC verteidigte Biden seine Präsidentschaftskandidatur gegen Kritik. Die "Durchschnitts-Demokraten" wollten, dass er im Rennen bleibe, sagte Biden telefonisch in der Sendung "Morning Joe".
Er sei frustriert wegen Forderungen von Parteifunktionären, dass er auf die Präsidentschaftskandidatur verzichten solle. "Es sind große Namen, aber es ist mir egal, was diese großen Namen denken", sagte Biden. Wer dagegen sei, dass er noch einmal antrete, könne ihn beim Parteitag der Demokraten im August herausfordern, bei dem der Präsidentschaftskandidat der Partei nominiert werden soll.
Schwacher Auftritt beim TV-Duell
Seit Bidens schwachem Auftritt beim TV-Duell gegen Trump Ende Juni ist eine heftige Debatte darüber entfacht, ob der 81-Jährige fit genug ist für eine weitere Amtszeit. Biden versucht seit einigen Tagen mit einer ganzen Reihe von öffentlichen Auftritten gegenzusteuern, doch die Kritik an seiner Kandidatur flaut nicht ab. Eine Handvoll demokratischer Abgeordneter haben Biden bereits offen dazu aufgefordert, sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen.