Brasilien Bolsonaro will nicht Oppositionsführer werden
Nach drei Monaten in den USA ist der ehemalige brasilianische Präsident Bolsonaro wieder in sein Heimatland zurückgekehrt. Vor seiner Ankunft machte er deutlich, er werde nicht die politische Opposition gegen Präsident Lula anführen.
Der brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro ist nach drei Monaten Aufenthalt in den USA wieder in Brasilien. Bolsonaro kam am Flughafen Brasília aus Orlando an, wie der Sender "CNN Brasil" berichtete. Entgegen den Erwartungen wurde der 68-Jährige nicht von Tausenden Anhängern, sondern nur von einer kleineren Gruppe begrüßt, wie auf Fotos und Videos zu sehen war.
Nach eigenen Angaben will Bolsonaro nicht Oppositionsführer werden. Er werde aber mit seiner Partei zusammenarbeiten und sich für sie engagieren, sagte er. Noch Mitte Februar hatte er in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" gesagt, dass er die Rolle des Oppositionsführers anstrebe.
Es wurde erwartet, dass der rechte Ex-Präsident sich direkt nach seiner Ankunft zum Sitz seiner Liberalen Partei begibt. Die Sicherheitsmaßnahmen in der brasilianischen Hauptstadt waren aus Angst vor gewalttätigen Demonstrationen verschärft worden.
Bolsonaro verlor Wahl im Oktober 2022
Die Präsidentenwahl im Oktober sei ein abgeschlossenes Kapitel. Wie sein politisches Vorbild, Ex-US-Präsident Donald Trump, hat er seine Wahlniederlage in der Stichwahl um das Präsidentenamt im Oktober 2022 gegen den Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silvanie nie anerkannt und das Ergebnis angezweifelt. Zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit an Neujahr flog Bolsonaro mit seiner Familie in die USA, wo er sich seitdem aufhielt. Medienberichten zufolge beantragte er ein sechsmonatiges Touristenvisum.
Er begründete dies damit, dass er Ruhe brauche. Kritiker meinen hingegen, er wollte Ermittlungen gegen ihn aus dem Weg gehen. Dabei geht es unter anderem um seine Angriffe gegen das brasilianische Wahlsystem, aber auch seine mutmaßliche Rolle bei der Ermutigung von Anhängern, die am 8. Januar Kongress, Regierungssitz und Obersten Gerichtshof in Brasília gestürmt und erhebliche Schäden verursacht hatten.