Baltimore Brücke nach Kollision mit Schiff eingestürzt
In Baltimore im US-Bundesstaat Maryland hat ein Containerschiff eine Brücke gerammt - und zum Einsturz gebracht. Rettungskräfte suchen nach bis zu 20 Menschen im Wasser. Die Schiffsbesatzung soll wohlauf sein.
Nach Angaben der Verkehrsaufsicht des Bundesstaates Maryland ist die Francis Scott Key Bridge in der US-amerikanischen Stadt Baltimore eingestürzt. Zuvor gab es eine Kollision mit einem Frachtschiff - um etwa 1:30 Uhr Ortszeit gingen erste Notrufe bei Rettungsstellen ein.
In sozialen Netzwerken kursierte ein Video, das zeigt, wie die Umrisse eines Frachtschiffes an einem der Pfeiler zu erkennen sind - von dieser Stelle geht die Einsturzbewegung der gesamten Fahrbahnplatte aus. Mehrere Fahrzeuge fallen ins Wasser.
Die Firma Synergy Marine Group mit Firmensitz in Singapur bestätigte, dass das Frachtschiff "Dali" eine Säule der Brücke gerammt habe. Die Besatzung des Schiffs sei vollzählig und unverletzt, die genaue Ursache der Kollision werde noch ermittelt.
Die Reederei Maersk, die die "Dali" für einen Transport nach Sri Lankas Hauptstadt Colombo gechartert hatte, erklärte, sie sei "entsetzt" über das Unglück und ihre Anteilnahme gelte allen, die nun davon betroffen seien.
Vierspurige Autobahnbrücke
Die etwa 2,57 Kilometer lange Brücke wurde 1977 fertiggestellt. Sie ist eine vierspurige Straßenbrücke, über die die Autobahn Interstate 695, genannt "Baltimore Beltway", verläuft. Die Brücke verbindet die vom Patapsco-Fluss getrennten Stadtteile Hawkins Point und Dundalk.
Die Marylander Transportbehörde teilte mit, die Autobahn sei gesperrt, der Verkehr werde umgeleitet.
Eine Aufnahme vom Flussufer aus zeigt die eingestürzte Brücke.
Rettungseinsatz im Gange
Baltimores Bürgermeister Brandon M. Scott schrieb auf X, Einsatzkräfte seien an der Unfallstelle und hätten die Arbeit aufgenommen. Er selbst sei unterwegs zum Ort.
"Wir gehen davon aus, dass sich möglicherweise bis zu 20 Menschen sowie mehrere Fahrzeuge im Patapsco-Fluss befinden" sagte der Feuerwehrmann Kevin Cartwright im Fernsehsender CNN. Zunächst war von sieben Menschen die Rede gewesen.
Die Einsatzkräfte müssten vorsichtig vorgehen, da einzelne Brückenteile an den instabil gewordenen Pfeilern noch ins Wasser stürzen könnten, erklärte Cartwright. Angesichts der Wassertemperatur sei die Situation sowohl für die Vermissten als auch die Rettungstaucher riskant.
Die Feuerwehr meldete wenig später, zwei Menschen seien aus dem Wasser gezogen worden - eine Person in lebensbedrohlichem Zustand, die andere nur leicht verletzt.