Nach Putschversuch Tausende marschieren in Bolivien "für Demokratie"
In Bolivien sind Tausende Unterstützer der Regierung im Namen der Demokratie auf die Straße gegangen. Vor gut zwei Wochen scheiterte ein Putsch abtrünniger Soldaten. Seitdem gab es Dutzende Anklagen.
Etwa zwei Wochen nach dem gescheiterten Putschversuch in Bolivien sind Tausende Menschen zu einem sogenannten "Marsch für die Demokratie" auf die Straße gegangen.
Soziale Organisationen, die die Regierung von Präsident Luis Arce unterstützen, hatten zu dem Marsch von der höher gelegenen Schwesterstadt El Alto Richtung Regierungssitz La Paz aufgerufen, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. In der Industriestadt auf 4.100 Meter Höhe hat die Regierung unter den Arbeitern und Indigenen zahlreiche Anhänger.
"Wir werden die Demokratie, unsere Stimmen und die Verfassung verteidigen", sagte der Exekutivsekretär des bolivianischen Bauernverbands (CSUTCB), Lucio Quispe. Mehr als eine Million Menschen wurden erwartet, wie die Zeitung La Razón berichtete.
Etliche Anklagen seit Putschversuch
Der Marsch sollte am zentralen Platz Murillo enden, auf dem sich der Regierungspalast befindet und der vor gut zwei Wochen Schauplatz des Militärangriffs war. Am 26. Juni war in La Paz ein Staatsstreich gescheitert. Abtrünnige Militärs hatten mit gepanzerten Fahrzeugen den zentralen Platz besetzt und waren in den Regierungspalast vorgedrungen.
Präsident Luis Arce tauschte in Reaktion auf den Putschversuch die gesamte Führungsriege der Streitkräfte aus. Die neuen Chefs der Teilstreitkräfte ordneten daraufhin den Rückzug der Truppen an.
Seitdem wurden bislang 26 Personen angeklagt, darunter auch der ehemalige Befehlshaber der Armee, Juan José Zúñiga Macías, gegen den eine sechsmonatige Untersuchungshaft verhängt wurde.