Vorwürfe gegen Hunter Biden Sex, Drogen und verplemperte Millionen
Der Sohn des US-Präsidenten, Hunter Biden, soll Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben, um seinen Lebensstil zu finanzieren. Die Republikaner nutzen dies für Angriffe auf seinen Vater. Hunter Biden wittert eine Verschwörung.
Das Interview mit Hunter Biden ist zwar vor der jüngsten Anklage aufgezeichnet worden, aber veröffentlicht wurde der Podcast mit dem Sohn des US-Präsidenten gestern als gezielter Reflex auf die neuerlichen juristischen Nöte von Bidens Sorgenkind: "Die versuchen, eine Präsidentschaft zu zerstören", so Hunters Lesart seiner juristischen Probleme - mit ihm habe das eigentlich gar nichts zu tun.
Nachdem er zuvor bereits wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt worden war, geht es diesmal um Steuerhinterziehung in Millionenhöhe. Biden junior sieht sich jedoch als Opfer einer gewaltigen Verschwörung. "Die versuchen auch, mich zu töten", glaubt Hunter Biden. Um seinem Vater mehr Schmerz zuzufügen, als der ertragen könne.
Bidens Gegner sehen größeren Zusammenhang
Tatsächlich hat Joe Biden bereits zwei Kinder verloren und sich ein Leben lang um seinen drogensüchtigen Sohn Hunter sorgen müssen. Die jüngste Anklageschrift wegen Steuerhinterziehung dokumentiert auf 56 Seiten, wie der Präsidentensohn Millionen für Sex und Drogen, für Luxusautos, kostspielige Mitgliedschaften in Golf- und Sexclubs verplemperte - und überhaupt auf Kosten der Allgemeinheit einen äußerst extravaganten Lebensstil pflegte.
Als wenn das nicht reichen würde, konstruieren Joe Bidens politische Gegner zudem einen größeren Zusammenhang.
Hunter Biden habe viele Verbrechen begangen, behauptet der republikanische Abgeordnete James Comer. Er ist Vorsitzender des ständigen Aufsichtsausschusses im Repräsentantenhaus, der seit Monaten gegen die Bidens ermittelt. Comer betont, dass Steuerhinterziehung und illegaler Waffenbesitz nicht zufällig die beiden Vergehen sind, die sich nicht zu Joe Biden weiterverfolgen lassen. Sprich: Die Anklage wolle nur ablenken vom eigentlichen Skandal!
Der Ermittler, David Weiss, habe Hunter Biden angeklagt, um ihn zu schützen, unterstellt der Republikaner.
Hunter Biden (r.) glaubt, dass die Republikaner das Ziel haben, ihn in den Abgrund zu stoßen, damit daran auch Joe Biden (li.) als Präsident zerbricht.
Beziehungen zur Ukraine und China
Comers Ausschuss hat Hunter Biden für kommenden Mittwoch zu einer Befragung vorgeladen. Es soll um dessen Geschäftsbeziehungen in die Ukraine und nach China gehen, von denen angeblich auch Vater Joe profitiert hat. In dem Ausschuss ist für die Demokraten der Abgeordnete Daniel Goldman vertreten. Es sei nicht Aufgabe des Parlamentsausschusses, gegen Hunter Biden zu ermitteln, sagt Goldman. Beweise für Korruption gebe es keine, das angedrohte Amtsenthebungsverfahren gegen Joe Biden sei eine Farce.
Doch Fragen etwa danach, wie Hunter Biden an den hoch dotierten Aufsichtsratsposten in einem ukrainischen Energieunternehmen kam, zur gleichen Zeit, als er der Steuer Millionenbeträge vorenthielt, sind bislang unbeantwortet geblieben.
Das Sorgenkind des Präsidenten jedenfalls, inzwischen ein gutverdienender Künstler, ist sich zu 100 Prozent sicher, dass am Ende seine Unschuld erwiesen sein wird.