Waldbrände in Kanada "Schlimmer als unsere schlimmsten Befürchtungen"
In Kanada sind seit Beginn des Jahres 100.000 Quadratkilometer Wald und andere Landschaften durch Brände zerstört worden. Es ist die schlimmste Waldbrandsaison in der Geschichte des Landes.
Seit Monaten gibt es in Kanada schwere Waldbrände. Bis jetzt sind in diesem Jahr dadurch bereits 100.000 Quadratkilometer Wald und andere Landschaften zerstört. Das geht aus aktuellen Daten des Canadian Interagency Forest Fire Centre (CIFFC) hervor.
Zum Vergleich: Die deutschen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg sind zusammen rund 106.000 Quadratkilometer groß.
Kanada leidet derzeit unter der verheerendsten Waldbrandsaison in seiner Geschichte. Rekordhitze und Rekordtrockenheit sorgten nicht nur für Feuer, sondern auch für apokalyptische Bilder. So versanken mehrere Städte, darunter die US-Ostküstenmetropole New York, zeitweise in einem dichten gelblichen Schleier des nach Süden ziehenden Rauches.
Insgesamt 4088 Feuer registriert
"Wir sind in diesem Jahr mit Entwicklungen konfrontiert, die schlimmer sind als unsere schlimmsten Befürchtungen", sagte Yan Boulanger, Wissenschaftler am Ministerium für natürliche Ressourcen. Die neuen Daten markieren einen Rekordwert. Der bisher höchste Wert zerstörter Landschaften stammt aus dem Jahr 1989, als innerhalb des gesamten Jahres in ganz Kanada 73.000 Quadratkilometer Land verbrannten.
Seit Januar wurden den Angaben zufolge insgesamt 4088 Feuer registriert. Die meisten Feuer brachen bislang in abgelegenen Gegenden in Wäldern und Buschland aus, aber auch Ortschaften waren bedroht. Mehr als 150.000 Menschen mussten seit Jahresbeginn ihre Häuser verlassen, das ist die höchste Zahl an Evakuierungen seit 40 Jahren. Am Samstag loderten landesweit 906 Brände, 570 von ihnen waren außer Kontrolle.