Migranten in den USA Hunderte Kinder weiter von Eltern getrennt
In den USA leben laut Heimatschutz noch knapp 1000 Kinder von Einwanderern ohne ihre Familien. Unter Ex-Präsident Trump waren sie an den US-Grenzen voneinander getrennt worden. Die Biden-Regierung bemüht sich um Zusammenführung.
In den USA sind noch immer knapp 1000 Migrantenkinder getrennt von ihren Eltern. Dies teilte das US-Heimatschutzministerium gestern mit. Das Ministerium kümmert sich um die Zusammenführung von Familien, die unter Ex-Präsident Donald Trump auseinandergerissen worden waren.
Es seien inzwischen 3924 Kinder festgestellt worden, denen dieses Schicksal widerfahren sei. Von ihnen seien durch die gezielten Bemühungen 2926 wieder mit ihren Familien vereint. Auch die restlichen Kinder sollten wieder mit ihren Eltern zusammengeführt werden, kündigte Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas an. "Wir bekräftigen unsere Versprechen, unermüdlich für die Wiedervereinigung dieser Familien zu arbeiten, die wegen der früheren grausamen und unmenschlichen Politik leiden mussten."
Hartes Durchgreifen an der Grenze
Trump hatte im Kampf gegen illegale Einwanderung in die USA in seiner Amtszeit auf eine harte Linie gesetzt. Im Zuge einer Politik der "Null Toleranz" waren an der Grenze aufgegriffene Familien aufgeteilt und die Kinder dabei von ihren Eltern getrennt worden. Während die Minderjährigen in gesonderte Unterkünfte gebracht wurden, kamen ihre Eltern in Haft und wurden in vielen Fällen abgeschoben.
Der amtierende US-Präsident Joe Biden hatte unmittelbar nach seiner Wahl eine Abkehr vom harten Kurs seines Vorgängers eingeleitet und das Vorgehen scharf verurteilt.
Familien schwer zu finden
Die Eltern der Kinder ausfindig zu machen, ist laut US-Regierung ein schwieriges Unterfangen. Die Trump-Administration dokumentierte zwischen 2017 und 2018 nämlich nicht, welche Familien gemeinsam im Grenzgebiet aufgegriffen wurden. Außerdem lebten die gesuchten Eltern nach Angaben des Ministeriums häufig im schlecht angebundenen ländlichen Raum Zentralamerikas.
Man greife aber auf umfassende Kanäle zur Kontaktaufnahme zurück: Angefangen von Social Media über Telefonanrufe bis hin zu persönlichen Besuchen an der Haustür. Schwierigkeiten gebe es mit Familien, die nicht wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt, sondern etwa in Grenzländern wie Mexiko verblieben sind.
Viele der Kinder waren zum Zeitpunkt der Trennung noch zu jung, um sich an die Namen der Eltern oder ihre Heimat erinnern zu können.