US-Bundesstaat Mississippi Sechs Tote nach Schüssen in Arkabutla
Erneut hat ein Fall von Schusswaffengewalt die USA erschüttert: In dem kleinen Ort Arkabutla im US-Staat Mississippi wurden sechs Menschen durch Schüsse getötet. Die Polizei hat einen Verdächtigen festgenommen - unter den Toten ist auch seine Ex-Frau.
Bei einem Schusswaffenangriff in einer kleinen Gemeinde im US-Bundesstaat Mississippi sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Sie seien in der Ortschaft Arkabutla südlich von Memphis an mehreren Orten erschossen worden, teilte die Polizei von Tate County auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Ein 52-jähriger Verdächtiger sei festgenommen worden.
Mehrere Tatorte in Arkabutla
Sheriff Brad Lance erklärte, der Mann habe zunächst gegen 11 Uhr am Vormittag (Ortszeit) einen Mann auf dem Fahrersitz eines Pick-ups getötet, der vor einem Lebensmittelgeschäft in Arkabutla nahe der Grenze zu Tennessee geparkt war. Am Tatort habe die Beamten dann der nächste Notruf erreicht: Einige Kilometer entfernt seien weitere Schüsse gefallen.
Die angerückten Polizisten fanden laut dem Sheriff daraufhin die Ex-Frau des Schützen tot vor - ihr aktueller Ehemann sei verletzt worden. Den mutmaßlichen Schützen habe man vor dem Haus festgenommen. Drinnen fanden die Beamten laut Lance zwei durch Schüsse getötete Handwerker - einen auf der Straße, einen anderen in einem Geländewagen. In einem benachbarten Haus entdeckten die Beamten demnach die Leichen des Stiefvaters und dessen Schwester.
Wohl Einzeltäter - Motiv unbekannt
Der Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, schrieb auf Twitter, man gehe davon aus, dass der mutmaßliche Schütze alleine gehandelt habe. Sein Motiv sei noch unbekannt.
Einer Zählung von 2020 zufolge lebten 285 Menschen in der kleinen Ortschaft Arkabutla. Der nahe gelegene Arkabutla Lake ist bei Anglern und als Ausflugsziel beliebt.
Biden wirbt erneut für strengere Waffengesetze
US-Präsident Joe Biden äußerte sich bestürzt über die jüngste Attacke in Mississippi und rief den Kongress einmal mehr auf, eine Verschärfung der Waffengesetze im Land zu beschließen, um zum Beispiel Sturmgewehre zu verbieten. "Waffengewalt ist eine Epidemie und der Kongress muss jetzt handeln", mahnte Biden.
Öffentliche Forderungen nach Gesetzesreformen gibt es in den USA nach jeder größeren Schusswaffenattacke - allerdings ohne jeden Erfolg. Viele Republikaner im Kongress sperren sich seit Jahren gegen strengere Regularien. Selbst die Tatsache, dass vielfach auch Kinder Waffen zum Opfer fallen, hat daran nichts geändert. Nach Angaben des Weißen Hauses sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr Kinder im Schulalter durch Schusswaffen ums Leben gekommen als Polizisten und Soldaten im aktiven Dienst zusammen.