Zur Anklageverlesung Ex-Präsident Trump im Gericht
Donald Trump ist im Gericht in New York zur Verlesung der Anklage gegen ihn eingetroffen. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass sich ein Ex-Präsident in einem Strafverfahren verantworten muss.
Donald Trump ist im Gericht in New York zur Verlesung der Anklage gegen ihn eingetroffen. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass sich ein Ex-Präsident in einem Strafverfahren verantworten muss.
Unter großem Polizeiaufgebot und begleitet von Demonstrationen ist der frühere US-Präsident Donald Trump zur Verlesung der Anklage gegen ihn vor Gericht eingetroffen. Der Republikaner ging in das New Yorker Gerichtsgebäude und wurde dort vorübergehend in Gewahrsam genommen - das gehört zum üblichen Prozedere vor einer Anklageverlesung. Es soll ermöglichen, Fingerabdrücke zu nehmen und Polizeifotos fertigen. Ob dies tatsächlich geschah, ist nicht bekannt.
Bei der Anklageverlesung dürfte Trump aller Voraussicht nach auf "nicht schuldig" plädieren. Eine Videoübertragung aus dem Gericht lehnte der zuständige Richter ab. Es wird erwartet, dass Trump nach der Anklageverlesung erst das Gericht und dann wohl auch New York wieder verlässt. Trump schrieb auf seiner Onlineplattform "Truth Social", die Lage sei "surreal". "Wow, sie werden mich festnehmen. Ich kann nicht glauben, dass das in Amerika passiert."
Demonstrationen für und gegen Trump
Wegen befürchteter Ausschreitungen verstärkte New York die Sicherheitsvorkehrungen deutlich. Bei einer Demonstration sprach auch die radikale republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, eine der bekanntesten und radikalsten Verschwörungstheoretikerinnen im US-Parlament - und glühende Trump-Anhängerin.
Zugleich versammelten sich auch Dutzende Trump-Gegner vor dem Gericht und riefen: "Sperrt ihn ein!" Beide Seiten waren durch Absperrungen der Polizei getrennt.
Trump ist der erste Ex-Präsident in der US-Geschichte, der sich in einem Strafverfahren verantworten muss.
30 Anklagepunkte
Die Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan hatte am Donnerstag die Anklage gegen Trump verkündet. Zur Anklageverlesung muss ein Beschuldigter persönlich erscheinen. Rund 30 Anklagepunkte sollen gegen Trump vorgebracht werden - keiner ist bisher offiziell bekannt.
Kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 2016 ließ Trump Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlen. Sie hatte behauptet, sie habe Sex mit ihm gehabt. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist.
Eine solche Zahlung an sich ist nicht illegal. Trump wird Medien zufolge aber wohl vorgeworfen, diese falsch abgerechnet und Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben. Damit könnte er auch gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben.