Ex-Präsident Trump vor Gericht Zwischen Anhängern und Gegnern
Ex-US-Präsident Trump hat in der neuen Anklage gegen ihn auf "nicht schuldig" plädiert. Unterstützt wurde er vor dem Gerichtsgebäude in Washington von zahlreichen Fans. Auch Gegner waren vor Ort und forderten seine Verurteilung.
"Sperrt ihn ein", ruft ein Mann durchs Megaphone. Trump-Fans und Trump-Gegner stehen vor dem abgesperrten Gerichtsgebäude - oder sie tanzen. So wie Nadine und ihre Freundinnen: "Wir feiern, niemand steht über dem Gesetz", sagt Nadine. "Trump angeklagt, wieder", steht auf einer großen Fahne, die sie mit beiden Händen über den Kopf hält.
Viele sind mit Fahnen oder Schildern gekommen, auch Donald. Er sagt, der Vorname ist das einzige, was ihn mit dem Ex-Präsidenten verbindet. Auf Donalds Schild steht "Rettet die Demokratie". Der Mittvierziger steht vor dem Gerichtsgebäude, zeigt auf das US-Kapitol in Sichtweite und sagt, er lebe in der Stadt. Er habe gesehen, was am 6. Januar passiert sei. Er sei froh, dass Trump endlich zur Rechenschaft gezogen werde.
Ein Trump-Gegner hält ein Plakat von einer Karikatur Trumps hoch. "Rettet unsere Demokratie" steht darauf.
Angst vor einer zweiten Präsidentschaft
Für die Trump-Gegner vor dem Gerichtsgebäude steht fest, dass der Ex-Präsident für den Sturm auf das Kapitol, für die Gewalt verantwortlich ist. Bob erklärt, sein Vater habe im Zweiten Weltkrieg gegen Adolf Hitler gekämpft, er kämpfe gegen Trump. Bob hat Angst davor, dass Trump wieder Präsident werden könnte. Dann, ist Bob überzeugt, wäre er ein Diktator, so wie die anderen Diktatoren, die Trump idealisiere.
Er schüttelt den Kopf, als er auf die Trump-Anhänger schaut. Er kann einfach nicht verstehen, warum sie ihn trotz dieser - nun dritten - Anklage immer noch unterstützen.
"Make America great again"
Weil es dem Land mit Trump besser gehe, erklärt James. Trump wisse, wie man das Land regiere. James trägt ein Trump-T-Shirt, auf seiner Kappe steht der Slogan des Ex-Präsidenten: "Make America great again", zu Deutsch "Amerika wieder großartig machen". Um halb fünf in der Früh sei er in New York losgefahren, um hier zu sein. Die Politiker in Washington lügten doch alle, sagt James. Donald Trump nicht. Er spreche Klartext.
Die Vorwürfe gegen Trump teilen sich in vier Anklagepunkte auf, darunter Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten. Das seien alles Lügen, ist Helena überzeugt. Die Demokraten seien hinter Trump her, weil sie Angst davor hätten, dass er erneut gewählt werde.
Zwei Trump-Unterstützer halten Flaggen in der Hand. "MAGA", steht auf einer der Flaggen und steht für "Make America great again".
Trump: "Sehr trauriger Tag für Amerika"
Helena, James und andere Trump-Anhänger klingen wie Trump selbst. Er plädierte auf "nicht schuldig" und erklärte vor seinem Abflug aus Washington, es sei die politische Verfolgung des Mannes, der in den Umfragen führe. "Wenn du ihn nicht schlagen kannst, verfolgst du ihn politisch oder strafrechtlich", so Trump. Es sei ein sehr trauriger Tag für Amerika, sagte er noch, bevor er in sein Flugzeug stieg, um Washington so schnell wie möglich wieder zu verlassen.
Zur nächsten Anhörung am 28. August muss Trump nicht persönlich erscheinen. Wann der eigentliche Prozess mit ihm beginnt, ist noch nicht bekannt.