Geplanter Gefangenenaustausch Eingefrorene Iran-Milliarden freigegeben
Die USA haben offenbar Südkorea erlaubt, eingefrorene iranische Gelder freizugeben. Die Überweisung nach Katar könnte eine wichtige Vorstufe eines geplanten Gefangenenaustausches zwischen den USA und dem Iran sein.
Die USA und der Iran bewegen sich weiter auf den Austausch von Gefangenen zu: Die US-Regierung habe eine Ausnahmegenehmigung für Banken erteilt, damit diese eingefrorenes iranisches Vermögen transferieren könnten, ohne Sanktionen befürchten zu müssen, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf Regierungskreise. Das Geld solle von Südkorea nach Katar überwiesen werden.
"Die Erlaubnis, diese Gelder von gesperrten iranischen Konten in der Republik Korea auf Konten in Katar für humanitäre Zwecke zu überweisen, ist notwendig, um die Freilassung dieser US-Bürger zu erleichtern", heißt es in einem US-Dokument, das die Nachrichtenagentur Reuters nach eigenen Angaben einsehen konnte.
Die Aufhebung der Sanktionen sei laut Außenminister Antony Blinken im Interesse der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten. Die Überweisung der Gelder werde dem Iran nur "begrenzten Nutzen" bringen, da sie nur für humanitäre Zwecke verwendet werden könnten.
US-Bürger in den Hausarrest überstellt
Bereits seit mehreren Wochen ist bekannt, dass die USA und der Iran über einen Gefangenenaustausch verhandeln. Im August waren im Iran mehrere US-Bürger aus der Haft entlassen und zunächst in einen Hausarrest überstellt worden. Insgesamt fünf Personen mit US-Staatsbürgerschaft sollen im Rahmen eines Gefangenenaustausches die Islamische Republik verlassen können.
Im Gegenzug fordert der Iran rund sechs Milliarden US-Dollar (5,58 Milliarden Euro), die in Südkorea wegen internationaler Sanktionen eingefroren wurden, sowie die Freilassung von fünf in den USA inhaftierten Iranern. Laut der "Washington Post" wird noch an Details der Vereinbarung gearbeitet.
Gegen das mögliche Tauschgeschäft gab es bereits Einwände. Kritiker in den USA fürchten, Teheran werde die Milliarden Dollar am Ende doch für militärische Zwecke nutzen können.