Das Football-Stadion in Philadelphia wird von Schnee befreit

"Arctic Outbreak" Arktische Kältewelle in Teilen der USA

Stand: 20.01.2025 14:30 Uhr

Während die Menschen in Südkalifornien noch gegen die Feuer kämpfen, herrscht in weiten Teilen der USA klirrende Kälte. Der Nationale Wetterdienst warnt vor lebensgefährlichen Minustemperaturen und heftigem Schneefall.

Weite Teile der USA sind zu Beginn dieser Woche unter extremer Kälte erstarrt. Temperaturen von bis zu minus 40 Grad und heftiger Schneefall machen die Lage laut nationalem Wetterdienst lebensgefährlich. Für heute gaben die Meteorologen zudem Warnungen vor Winterstürmen heraus, von denen bis zu 70 Millionen Menschen betroffen sein könnten.

Vor allem in den Mid-Atlantic-Staaten müssen sich die Menschen warm anziehen, insbesondere in New York, New Jersey und Pennsylvania. Im weiter nördlich gelegenen Neuengland mit den Staaten Connecticut, New Hampshire, Maine, Massachusetts, Rhode Island und Vermont galten die Warnungen schon seit gestern Nachmittag. Bis Mittwoch wird heftiger Schneefall für den Westen des Staates New York erwartet, in einigen Gebieten könnten bis zu 90 Zentimeter niedergehen.

Notfallausrüstung und aufgeladene Handys empfohlen

Die Kälte hat weite Teile der USA seit Tagen im Griff, heute sollen die Temperaturen aber nochmal von minus 34 Grad auf minus 48 Grad sinken. Die Bevölkerung in Minnesota wurde angewiesen, sich winterfest einzukleiden und bei Reisen Notfallausrüstung mitzuführen. Der Katastrophenschutz mahnte Autofahrer zudem, mit vollem Tank und voll aufgeladenen Handys unterwegs zu sein, um notfalls Angehörige kontaktieren zu können.

Rekord-Minuswerte wurden auch in der Hauptstadt Washington D.C., erwartet, wo das Thermometer laut Meteorologen bis zu minus sieben Grad anzeigen dürfte. Zudem weht ein eisiger Wind.

Die Kältewelle ist auf den sogenannten "Arctic Outbreak" zurückzuführen. Er bezeichnet das plötzliche Einbrechen extremer Kaltluft aus den Polarregionen in Richtung tieferer Breiten. Laut Experten strömt diese Luftmasse oft von der Arktis über Kanada und die USA, getrieben von starken Hochdrucksystemen im Norden und Tiefdruckgebieten weiter südlich. Die Folge: Temperaturen in der Höhe stürzen auf bis zu minus 35 Grad ab - am Boden können es sogar unter minus 40 Grad werden. In Kombination mit starkem Wind entstehen lebensgefährliche Schneestürme, sogenannte Blizzards, die für chaotische Zustände sorgen.

Wetterextreme werden durch Klimawandel häufiger

Während in der US-Westküstenmetropole Los Angeles am Samstag weiter mehrere verheerende Waldbrände wüteten, war in manchen Gegenden in der vergangenen Woche so viel Schnee gefallen wie sonst im ganzen Jahr nicht. Meteorologen sind der Ansicht, dass die unterschiedlichen Wetterextreme wie in den USA in dieser Woche durch den Klimawandel immer häufiger werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 20. Januar 2025 um 15:00 Uhr.