Nach tödlicher Drohnenattacke US-Militär greift Ziele in Syrien an
Nach dem Tod eines US-Bürgers durch einen Drohnenangriff in Syrien hat das US-Militär Ziele von Verbündeten der iranischen Revolutionsgarden angegriffen. Nach Einschätzung von Geheimdiensten war die Drohne "iranischen Ursprungs".
Das US-Militär hat in Syrien mit Luftangriffen auf eine tödliche Drohnenattacke reagiert. Es griff dort Ziele von Verbündeten der iranischen Revolutionsgarden an. Er habe die Luftangriffe im Osten des Landes auf Weisung von US-Präsident Joe Biden genehmigt, sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dabei mindestens elf pro-iranische Kämpfer getötet.
Zuvor seien bei dem mutmaßlich iranischen Drohnenangriff auf einen Militärstützpunkt nahe Al-Hassaka im Nordosten des Landes ein Auftragnehmer des US-Militärs getötet und ein weiterer Auftragnehmer sowie fünf US-Soldaten verletzt worden, teilte das Pentagon mit. Die Drohne sei nach Einschätzung der Geheimdienste "iranischen Ursprungs". Kurze Zeit später reagierte das US-Militär mit mehreren Luftangriffen im Osten Syriens. Ziel seien Einrichtungen von Gruppen gewesen, "die mit den iranischen Revolutionsgarden in Kontakt stehen", sagte Austin.
Austin spricht von "Präzisionsschlägen"
Mit den "Präzisionsschlägen" solle der Schutz und die Verteidigung der US-Truppen gewährleistet werden. "Keine Gruppe darf unsere Truppen ungestraft angreifen", sagte Austin. Eine militärische Auseinandersetzung mit dem Iran wollen die USA laut dem Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, aber nicht. "Wir wollen keinen Krieg mit dem Iran", sagte Kirby dem Sender CNN.
Bei dem US-Angriff auf ein Waffenlager in der Stadt Deir Essor seien sechs Kämpfer getötet worden, fünf weitere bei Angriffen nahe den an der Grenze zum Irak gelegenen Städte Majadin und Abu Kamal, erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk in Syrien. Die Angaben der Organisation sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Noch 900 US-Soldaten stationiert
Die US-Truppen wurden 2015 nach Syrien geschickt, um den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu unterstützen. Derzeit sind dort etwa 900 US-Soldaten zum Kampf gegen den IS stationiert, die meisten im Osten des Landes. Der IS hatte weite Gebiete in Syrien und dem benachbarten Irak beherrscht. Trotz des 2019 verkündeten militärischen Siegs über den IS sind dessen Zellen weiterhin im Land aktiv und verüben Anschläge. Vergangenes Jahr beanspruchte der IS etwa 280 Angriffe für sich in Syrien.
US-Präsident Biden hat seit seinem Amtsantritt schon mehrfach Ziele der Iran-treuen Milizen in Syrien angreifen lassen. Biden und das US-Militär sprachen bei den Angriffen im August 2022 sowie im Juni 2021 von Vergeltungsschlägen für Attacken gegen US-Kräfte im Irak.
Der Iran ist im Bürgerkrieg neben Russland der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.