US-Republikaner Trump sagt Teilnahme an Vorwahl-Debatte ab
Die erste Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber wird ohne den früheren US-Präsidenten Trump über die Bühne gehen. Laut einem Medienbericht will er stattdessen dem früheren Fox-News-Moderator Carlson ein Interview geben.
Vor den parteiinternen Vorwahlen der Republikaner in den USA wird die erste Fernsehdebatte ohne den ehemaligen Präsidenten Donald Trump stattfinden. "Die Öffentlichkeit weiß, wer ich bin und was für eine erfolgreiche Präsidentschaft ich hatte", schrieb Trump am Sonntagabend auf der von ihm mitgegründeten Plattform Truth Social. "Ich werde daher nicht an den Debatten teilnehmen", so Trump weiter in Großbuchstaben.
Damit deutete er an, dass er nicht nur der ersten Debatte am Mittwoch fernbleiben werde, sondern auch weiteren parteiinternen Fernsehdebatten seiner Partei. Sein Sprecher stellte auf Nachfrage zunächst nicht klar, ob Trump jede Debatte der im Januar beginnenden Vorwahlen der Republikaner um die Präsidentschaftsnominierung boykottieren wolle oder nur jene, die aktuell angesetzt sind.
Interview mit Moderator Tucker Carlson?
Trumps Ankündigung kommt nicht überraschend. Medien hatten bereits zuvor unter Berufung auf mit der Angelegenheit befasste Personen berichtet, dass Trump am Mittwoch nicht dabei sein werde. Auch Trump hatte bereits zuvor Zweifel daran geweckt, dass er an der vom rechten Nachrichtensender Fox News ausgetragenen Debatte teilnehmen würde.
Laut einem Bericht der "New York Times" will er stattdessen dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson, der im April von dem TV-Sender gefeuert worden war, ein Interview geben. Carlson hat in den vergangenen Monaten eine Reihe von Interviews auf der inzwischen in "X" umbenannten Onlineplattform Twitter veröffentlicht und erreicht damit ein Millionenpublikum.
Erst am Samstag hatte die Zeitung berichtet, dass das Interview mit dem Ex-Präsidenten schon aufgezeichnet worden sei und am Mittwoch ausgestrahlt werden solle. Trumps Sprecher Steven Cheung sagte dazu: "Wir können das weder bestätigen noch dementieren - bleiben Sie dran."
Trump liegt in parteiinternen Umfragen weit vorn
Die Vorwahlen der Republikaner finden von Januar bis Juni kommenden Jahres statt, die Präsidentschaftswahl dann im November 2024. Trump liegt in parteiinternen Umfragen weit vorn. Sein engster Konkurrent ist der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis. Bisher haben dem einstigen Immobilienmogul die Ermittlungen gegen ihn in Umfragen nicht geschadet.
Trump ist der erste Ex-Präsident in der US-Geschichte, der sich wegen mutmaßlicher Straftaten vor Gericht verantworten muss. Insgesamt gibt es vier Anklagen gegen ihn. Zuletzt hatten einige konservative Juristen argumentiert, dass Trump wegen seiner Versuche, das Wahlergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, nicht noch einmal Präsident werden könne. Sie begründeten dies mit dem 14. Verfassungszusatz. Ihrer Auffassung nach brauche es für den Ausschluss vom Amt keine strafrechtliche Verurteilung wegen Aufruhrs. Die Auffassung wird nicht von allen Rechtsgelehrten geteilt - letztlich müsste der Supreme Court darüber entscheiden.