Notfallteams begutachten das Flugzeugwrack im Potomac River in der Nähe des Ronald Reagan Washington Airports.

Kollision mit Helikopter Flugzeugabsturz über US-Hauptstadt Washington

Stand: 30.01.2025 10:28 Uhr

Über der US-Hauptstadt Washington ist ein Flugzeug mit 64 Menschen an Bord mit einem US-Militärhelikopter kollidiert. Wie viele Todesopfer es gibt, ist noch unklar. Der Sender CBS berichtet von 18 geborgenen Leichen.

Bei einem Flugzeugunglück in der Nähe des US-Hauptstadtflughafens in Washington ist eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord in der Luft mit einem US-Militärhelikopter kollidiert. Dieser hatte drei Soldaten an Bord. Das Flugzeug und der Hubschrauber stürzten in den nahe gelegenen Potomac River.

Medien: Offenbar 18 Leichen geborgen

Laut US-Medien wurden mehrere Leichen aus dem Fluss geborgen. Der Sender CBS sprach von bislang 18 gefundenen Toten.

Offizielle Zahlen zu möglichen Opfern gibt es aber bislang nicht. "Wir können nur Angaben zur Zahl der Menschen in den Flugzeugen machen", betonte Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser.

Wind und eisiges Wasser behindern die Suche nach Überlebenden nach Flugzeugunglück über Washington

Sabine Bohland, WDR, tagesschau, 30.01.2025 10:40 Uhr

Auch Feuerwehrchef John Donnely sagte, die Behörden wüssten noch nicht, ob es Überlebende gegeben hat. Die Hoffnung, Menschen noch lebend zu finden, sinkt angesichts der Witterungsverhältnisse minütlich. Angehörige der möglichen Opfer seien am Flughafen und würden dort betreut, erklärte Bowser.

Donnely sprach von 300 Einsatzkräften vor Ort. Die Einsatzbedingungen seien aber "extrem hart". Starker Wind, Kälte und das trübe Wasser des Flusses, der teilweise mit Eis bedeckt ist, behinderten die Suche der Feuerwehrtaucher.

"Großangelegte Rettungsaktion kann mehrere Tage dauern", Torben Börgers, ARD Washington, zu Flugzeugunglück über Washington

tagesschau, 30.01.2025 09:00 Uhr

Maschine kam aus Kansas, Helikopter auf Trainingsflug

Laut der Luftfahrtbehörde FAA handelte es sich bei dem Flugzeug um eine Maschine des Typs "Bombardier CRJ700" von American Airlines, die aus Wichita im Bundesstaat Kansas gekommen sei.

Zur Identität der Passagiere gibt es bislang keine offiziellen Angaben. Laut US-Medien waren mehrere Eiskunstläufer, Trainer und deren Angehörige an Bord. Sie seien auf der Rückreise von einem Trainingslager in Wichita gewesen. Russische Medien berichteten, dass sich darunter auch die Weltmeister von 1994 im Paarlaufen, Jewgenija Schischkowa und Wadim Naumow, befunden hätten, die Trainer waren.

Ein Sprecher der US-Armee bestätigte, dass es sich bei dem Hubschrauber um einen Typ "Sikorsky H-60", Variante "Blackhawk", handelte. Darin saßen nach Angaben eines US-Regierungsvertreters drei Soldaten. Da in Helikoptern über der US-Hauptstadt häufig Politiker und hochrangige Militärangehörige reisen, stellte der Beamte klar, dass sich kein "VIP" an Bord befunden habe. Verteidigungsminister Pete Hegseth schrieb auf X, dass sich der Helikopter auf einem Trainingsflug befand.

Laut FBI keine Hinweise auf Terrorismus

Das Flugzeugunglück ist laut Luftfahrtexperten das schwerste in den USA seit fast 16 Jahren. Wie es dazu kommen konnte, ist unklar. Die Bundespolizei FBI teilte nach Angaben des Senders NBC News mit, es gebe keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus. Das Verteidigungsministerium und das US-Militär haben Untersuchungen eingeleitet.

Eine Webcam des Kennedy Centers in Washington zeigte um 21.47 Uhr (Ortszeit) eine Explosion in der Luft, gefolgt von einem brennenden und schnell abstürzenden Flugzeug. Der Ronald Reagan Washington National Airport ist nach dem Absturz gesperrt worden. Alle Starts und Landungen wurden vorerst abgesagt. Erst am späten Vormittag Ortszeit soll der Flugverkehr wieder aufgenommen werden.

Rettungsarbeiten nach Flugzeugunglück über Washington gestalten sich schwierig

Emanuel Ernst, ARD-aktuell, tagesschau24, 30.01.2025 09:00 Uhr

Trump: "Unfall hätte verhindert werden müssen"

US-Präsident Donald Trump will zeitnah über die weiteren Entwicklungen informieren. Das teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, bei X mit. "Möge Gott ihre Seelen segnen", hieß es in der Stellungnahme weiter. Trump dankte den Rettungskräften darin außerdem für ihre "großartige Arbeit". 

Zugleich äußerte der Präsident auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social Unverständnis über den Hergang des Unglücks. Der Unfall "hätte verhindert werden müssen", schrieb er. "Warum hat der Kontrollturm dem Hubschrauber nicht gesagt, was er tun soll, anstatt zu fragen, ob sie das Flugzeug gesehen haben?", schrieb Trump weiter. "Das ist eine schlechte Situation, die so wirkt, als hätte sie verhindert werden müssen", ergänzte der Präsident, gefolgt von den Worten "nicht gut" in Großbuchstaben.

Heimatschutzministerin Kristi Noem versprach umfangreiche Hilfe bei den Rettungsmaßnahmen. "Wir setzen alle verfügbaren Ressourcen der US-Küstenwache für Such- und Rettungsmaßnahmen bei diesem schrecklichen Vorfall ein", schrieb sie auf der Plattform X. Man beobachte die Situation und sei bereit, die örtlichen Einsatzkräfte zu unterstützen, hieß es weiter. "Wir beten für die Opfer und die Rettungskräfte."

Mit Informationen von Nina Barth, ARD-Studio Washington

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 30. Januar 2025 um 07:00 Uhr.